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Angriff gestoppt Offenbar Tote und Verletzte bei Putschversuch in Guinea-Bissau

Bissau · Der Putschversuch in Guinea-Bissau konnte offenbar abgewendet werden. Am Morgen nach den Unruhen äußerte sich der Präsident zu möglichen Opfern. Seit der Unabhängigkeit war es in dem westafrikanischen Staat bereits mehrmals zu Umstürzen und Umsturzversuchen gekommen.

 Der Präsident Guinea-Bissaus Umaro Sissoco Embalo stand offenbar stundenlang unter Beschuss.

Der Präsident Guinea-Bissaus Umaro Sissoco Embalo stand offenbar stundenlang unter Beschuss.

Foto: AFP/ALIU EMBALO

Bei einem Putschversuch im westafrikanischen Guinea-Bissau sind nach Angaben des Präsidenten mehrere Menschen getötet und verletzt worden. Genaue Zahlen nannte Umaro Sissoco Embaló nach Angaben der portugiesischen Zeitung „Público“ in der Nacht zu Mittwoch nicht. Die lokale Radiostation Bantaba berichtete von sechs Toten.

Sicherheitskräfte hätten den Angriff nach einem fünfstündigen Schusswechsel am Dienstabend stoppen können, hieß es. In der ehemaligen portugiesischen Kolonie mit knapp zwei Millionen Einwohnern sei wieder „Ruhe eingekehrt“, sagte der Präsident.

Embaló sprach von einem „gut vorbereiteten und organisierten Angriff“ durch Soldaten, an dem auch „Personen im Zusammenhang mit dem Drogenhandel“ beteiligt gewesen sein könnten. Der Präsident warf den Verantwortlichen des nach seinen Worten gescheiterten Putschversuchs vor, sie hätten ihn und die Regierung töten wollen. „Sie wollten nicht nur einen Staatsstreich, sie wollten den Präsidenten der Republik, den Premierminister und die Minister umbringen“, sagte er laut der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Weitere Hintergründe blieben jedoch am Mittwoch unklar.

Die regionale Staatengemeinschaft Ecowas, die Afrikanische Union und UN-Generalsekretär António Guterres äußerten sich „zutiefst besorgt“ und forderten die sofortige Rückkehr zur verfassungsgemäßen Ordnung.

Guinea-Bissau hat seit seiner Unabhängigkeit 1974 neun Staatsstreiche und Putschversuche erlebt und gilt als wichtiger Knotenpunkt für den Drogenhandel, insbesondere für Kokain. Das Land liegt an der Atlantikküste. Nördlich grenzt die ehemalige portugiesische Kolonie an den Senegal, südlich an Guinea. Der Putschversuch folgt Umstürzen in den westafrikanischen Staaten Mali, Guinea und Burkina Faso, in denen das Militär die Macht an sich riss.

(mabu/dpa)
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