Korruptionsskandal in Spanien Königshaus distanziert sich von Schwiegersohn

Madrid · In der Korruptionsaffäre um Juan Carlos Schwiegersohn Iñaki Urdangarín hat sich das spanische Königshaus erstmals von dem Herzog von Palma distanziert. Urdangarín werde von allen offiziellen Aktivitäten des Königshauses ausgeschlossen, teilte Palastsprecher Rafael Spottorno am Montag den spanischen Medien mit.

 Von links: Prinzessin Letizia, Prinz Felipe, König Juan Carlos, Prinzessin Elena, Königin Sofia, Prinzessin Cristina und ihr Mann Inaki Urdangarin.

Von links: Prinzessin Letizia, Prinz Felipe, König Juan Carlos, Prinzessin Elena, Königin Sofia, Prinzessin Cristina und ihr Mann Inaki Urdangarin.

Foto: dapd, Arturo Rodriguez

Das Verhalten des 43-jährigen Ehemanns von Prinzessin Cristina, der jüngsten Tochter des Königs, erscheine "nicht mustergültig", sagte Spottorno zur Begründung. Gleichzeitig aber wies er darauf hin, dass auch für den Schwiegersohn des spanischen Monarchen die Unschuldsvermutung gelte und respektiert werden müsse.

Seit Wochen ermittelt die spanische Justiz gegen eine angeblich gemeinnützige Stiftung, der Urdangarín zwischen 2004 und 2006 vorstand, wegen Verdachts des Missbrauchs öffentlicher Gelder. Die Stiftung soll von den Behörden der Balearen in den Jahren 2005 und 2006 2,3 Millionen Euro für die Organisation eines Sport- und Tourismuskongresses erhalten haben.

Die Gelder sollen jedoch in keinem Verhältnis zu den erbrachten Leistungen gestanden haben. Urdangarín und sein Vertrauter und Nachfolger Diego Torres sollen die Gelder dann über die Stiftung an ihre privaten Firmen weitergeleitet haben.

Urdangarín weist jegliches Fehlverhalten von sich. Am Samstag bedauerte der frühere Handball-Nationalspieler den schweren Schaden, den der Skandal dem Image des spanischen Königshauses zugefügt habe und betonte, die königliche Familie habe mit seinen "privaten Aktivitäten" nichts zu tun.

(AFP)
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