Von Großbritannien bis Monaco Wie die Königsfamilien das Weihnachtsfest verbringen

London/Kopenhagen · Queen Elizabeth II. wird die Feiertage nicht wie üblich auf ihrem Landsitz im ostenglischen Sandringham verbringen und stattdessen in Windsor bleiben. Prinz Charles und seine Frau Herzogin Camilla besuchen sie. Auch bei weiteren Royals wird das Fest dieses Jahr anders ablaufen – nicht nur wegen der Pandemie.

Für die Royal Family und die Queen ist es das erste Weihnachtfest ohne Prinz Philip.

Für die Royal Family und die Queen ist es das erste Weihnachtfest ohne Prinz Philip.

Foto: AP/Steve Parsons

Völlig unbeschwert und ausgelassen wird das Weihnachtsfest wohl auch in diesem Jahr nicht werden - das gilt auch für die europäischen Königsfamilien. Nicht nur die Corona-Pandemie dürfte auf die Stimmung drücken. Für die einen ist es das erste Weihnachten ohne ein geliebtes Familienmitglied, andere sind gesundheitlich angeschlagen - und einem wird das Fest von der Justiz vermiest. Selbst in den Palästen gilt wohl: Unter jedem Dach ein Ach. Aber die ein oder andere schöne Überraschung wartet auch.

Großbritannien: Für die Royal Family und die Queen ist es das erste Weihnachtfest ohne Prinz Philip. Der Ehemann von Königin Elizabeth II. (95) war im April kurz vor seinem 100. Geburtstag gestorben. Obwohl zuletzt gesundheitlich angeschlagen, soll die Queen zunächst darauf bestanden haben, gemeinsam auf dem königlichen Landsitz Sandringham zu feiern und dort auch in die Kirche zu gehen. Allerdings machte die sich rasant ausbreitende Omikron-Variante von Corona einen Strich durch die Rechnung. Wenige Tage vor Weihnachten wurde bekannt, dass die Queen - wie bereits im vergangenen, von der Pandemie geprägten Jahr - auf Schloss Windsor bleiben und dort Besuch empfangen wird. Ihr ältester Sohn Prinz Charles (73) und seine Frau Herzogin Camilla (74) kommen, wie ein Sprecher des Thronfolgers am Donnerstag mitteilte. Unklar blieb zunächst, ob neben Charles und Camilla noch weitere Familienmitglieder kommen.

Monaco: Zu den Weihnachtstagen besucht Fürst Albert II. mit den Kindern Jacques und Gabriella (7) Fürstin Charlène in einer Klinik außerhalb des Fürstentums. Seit einigen Wochen befindet sich Charlène dort in medizinischer Behandlung, um sich nach Gesundheitsproblemen zu erholen. Die Genesung gehe gut voran, teilte der monegassische Palast am Donnerstag mit. Bis es der Fürstin wieder gut gehe, dürfte es aber noch einige Monate dauern. Anfang November war die 43-Jährige nach Monaten in ihrer Heimat in Südafrika nach Monaco zurückgekehrt. Kurz darauf kam sie in die Behandlung. Ursprünglich war Charlène nach Südafrika gereist, um den Kampf gegen die Nashorn-Wilderei zu unterstützen. Örtlichen Medien hatte sie wenig später berichtet, ein vor ihrer Reise durchgeführter kieferchirurgischer Eingriff habe ihre Rückkehr nach Europa hinausgezögert. Auf Instagram teilte Charlène indes Weihnachtswünsche mit einer gezeichneten Karte, die sie und die Familie vor einem geschmückten Weihnachtsbaum zeigt.

Dänemark: Königin Margrethe II. (81) und ihre Familie werden über die Feiertage wieder auf Schloss Marselisborg in Aarhus weilen. Die Monarchin ist schon am 20. Dezember angereist, den Heiligen Abend verbringt sie dort dann mit der Familie von Kronprinz Frederik (53). Seit Margrethe vor fast 50 Jahren den Thron bestiegen hat, ist es für sie zur Tradition geworden, die Oster- und oft auch Weihnachtstage auf Marselisborg zu verbringen. Nicht dabei sein wird die Familie ihres zweiten Sohnes Prinz Joachim (52): Frederiks jüngerer Bruder wird Weihnachten mit seiner Frau Prinzessin Marie (45) und ihren beiden gemeinsamen Kindern Prinz Henrik (12) und Prinzessin Athena (9) bei Maries Familie in Frankreich feiern. Eine Neujahrstafel mit hochrangigen Politikern hat Margrethe wegen der jüngst verschärften Corona-Beschränkungen im Land abgesagt.

Schweden: Die schwedische Königsfamilie werde Weihnachten privat im Familienkreis feiern, heißt es aus dem Schloss in Stockholm auf dpa-Anfrage lediglich. König Carl XVI. Gustaf (75) dürfte zu Weihnachten wieder eine Ansprache halten und dabei auch auf die Corona-Zeit eingehen - das hatte er bereits im Vorjahr getan, als er nicht wie sonst üblich aus dem Stockholmer Königsschloss, sondern von Schloss Drottningholm aus zu seinen Landsleuten gesprochen hatte.

Spanien: Die Königsfamilie wird voraussichtlich auch dieses Jahr ohne Altkönig Juan Carlos Weihnachten feiern. Das wegen Korruptionsvorwürfen in Bedrängnis geratene frühere Staatsoberhaupt wird das Weihnachtsfest zum zweiten Mal in Abu Dhabi fern seiner spanischen Heimat verbringen. Die Ermittlungen gegen den 83 Jahre alten Vater von König Felipe VI. (53) wurden gerade erst um sechs Monate verlängert. Juan Carlos hatte gehofft, sie würden zum 17. Dezember endgültig eingestellt, und den Wunsch geäußert, dann in die Heimat zurückzukehren. Im August 2020 hatte er Spanien heimlich verlassen. Darüber, wie König Felipe und Königin Leticia (49) sowie ihre beiden Töchter, Thronfolgerin Leonor (16) und Prinzessin Sofía (14), Weihnachten feiern, wird traditionell nichts mitgeteilt. Am Heiligabend um 21.00 Uhr wird wie jedes Jahr die Weihnachtsansprache des Königs im Fernsehen und Internet zu sehen sein.

Niederlande: Endlich sind König Willem-Alexander (54) und Königin Máxima (50) wieder mit allen drei Töchtern zusammen. „Die Festtage kommen: wieder gemeinsam zu Hause“ twitterte der Hof kürzlich und zeigte ein Foto der Familie. Kronprinzessin Amalia (18) hatte im Sommer Abitur gemacht und verbringt nun die Zeit bis zum Studium im nächsten Jahr mit Reisen und Praktika bei Firmen. Was und wo sie in den vergangenen Monaten war, teilt der Hof nicht mit. Ihre Schwester Alexia (16) besucht seit September ein Internat in Wales - gemeinsam mit der spanischen Kronprinzessin Leonor. Alexia kam für die Feiertage aber nach Hause. Wegen der Corona-Regeln durften die Eltern sie in der Zwischenzeit nicht besuchen. Nur die 14-jährige Ariane wohnt noch dauerhaft im Palast Huis ten Bosch in Den Haag.

Wie genau die Oranjes die Feiertage verbringen, ist Privatsache und wird nicht mitgeteilt. Sie sollten sich aber wohl vor großen Partys hüten: Erst kürzlich hatte die Familie das Volk erbost, weil sie trotz der strengen Corona-Regeln den 18. Geburtstag von Kronprinzessin Amalia am 7. Dezember groß gefeiert hatte. Dutzende Gäste sollen bei der Party im Palast-Garten gewesen sein. Dabei sollen Niederländer nur höchstens vier Besucher am Tag empfangen.

Belgien: Das belgische Königshaus gibt sich traditionell zugeknöpft, was das Privatleben der royalen Familie angeht. Auf Nachfrage heißt es aus dem Palast nur, dass König Philippe und Königin Mathilde die Weihnachtszeit zusammen mit ihren Kindern verbringen werden - das sind Kronprinzessin Elisabeth (20), die Geschichte und Politik an der englischen Universität Oxford studiert, der 18-jährige Prinz Gabriel, Prinz Emmanuel (16) und die kleine Schwester Eléonore (13).

(mcv/dpa)
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