Wie Albert und Charlene sich kennenlernten Begegnung am Beckenrand

Berlin · Als Fürst Albert seine künftige Frau Charlene Wittstock kennenlernte, trug sie eine Goldmedaille um den Hals. Die Leistungsschwimmerin hatte im Jahr 2000 gerade die 200 Meter Rückenschwimmen bei dem internationalen Wettbewerb "Mare Nostrum" in Monaco gewonnen, als sie dem monegassischen Regenten zum ersten Mal begegnete. "Wir fühlten uns von Anfang an zueinander hingezogen", sagte Fürst Albert. Liebe auf den ersten Blick also.

Charlene Wittstock in ihrem Element
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Noch am selben Abend lud er die Schwimmerin zu einem Abendessen in seinen Palast ein, bei dem "viel über Sport aber auch über das Leben insgesamt" gesprochen worden sein soll. Rund elf Jahre nach der Begegnung am Beckenrand wird Albert Charlene heiraten.

Ein Paar wurden die beiden nicht sofort. Charlene Wittstock war noch mit einem schwedischen Leistungsschwimmer liiert und verfolgte weiter erfolgreich ihre sportliche Karriere. Albert hatte kurze Beziehungen mit Frauen, aus denen zwei uneheliche Kinder hervorgingen. Lange Jahre galt Albert als "ewiger Junggeselle" und die rund 35.000 Monegassen sorgten sich um Nachkommen für den Fürstenpalast.

Nun fiebert ganz Monaco der Hochzeit entgegen und ist bestens vorbereitet. Drei Tage vor der standesamtlichen Trauung ist der Aufbau der gigantischen Bühne für das Konzert des französischen Musikers Jean Michel Jarre im Hafen des Fürstentums nahezu beendet. Fast alle Gebäude und Häuser sind bereits mit der monegassische Flagge dekoriert. Auch in den meisten Geschäften, Cafés und Restaurants sind kleine rot-weiße Fähnchen und das offizielle Verlobungsfoto des künftigen Fürstenpaares aufgestellt.

Start bei der Formel 1

Spekuliert wurde zwar schon seit 2005 über eine Beziehung zwischen Charlene und Albert, aber weder die junge Sportlerin noch der Landesfürst gaben etwas preis. Ihren ersten gemeinsamen Auftritt hatten Albert und Charlene dann auf der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spielen 2006 in Athen. Die Kameras der Welt richteten sich auf das Paar und schon einen Monat später tauchte Charlene erneut auf: bei Alberts Geburtstagsfeier auf den Malediven.

Der Sport ist ihre gemeinsame Leidenschaft. Privat reitet, golft, surft und schwimmt Albert gerne. Er fuhr aber auch fünf Mal im monegassischen Bob bei den Olympischen Winterspielen. Charlene war bis zum Jahr 2007 Leistungsschwimmerin, gewann Goldmedaillen beim Rückenschwimmen, Kraulen und Staffelschwimmen.

Heute laufen und wandern sie gemeinsam an der Mittelmeerküste und sehen sich große Sportereignisse wie die Rugby-Weltmeisterschaften zusammen im Stadion an.

Zum ersten Mal in Monaco tauchte die hochgewachsene, blonde Frau bei der Formel 1 im Mai 2006 auf. Unverzüglich wurde sie von der lokalen Presse als künftige Braut gehandelt. Nur fünfzehn Tage später tanzte sie mit Albert auf dem Rot-Kreuz-Ball in Monaco, einem der wichtigsten Ereignisse des Jahres in dem Fürstenstaat.

"Ich wollte die Person erst kennenlernen"

Noch stand sie auf den offiziellen Fotos hinter der fürstlichen Familie in dritter Reihe. In den folgenden Jahren rückte sie immer weiter nach vorne, bis sie 2009 endgültig neben Albert Platz fand. Kurz nachdem beide bei der Hochzeit der schwedischen Prinzessin Victoria waren, hielt Albert um ihre Hand an, im Juli 2010 gab er die Verlobung bekannt. "Ich wollte die Person erst kennenlernen, mit der ich den Rest meines Lebens verbringe", sagte Albert einmal zu der späten Verlobung.

Das monegassische Protokoll ist streng und gibt auch für eine Liebesbeziehung einen offiziellen Weg vor. Charlene wurde akribisch auf das Leben bei Hofe vorbereitet: Sie lernte die Landessprache Französisch und den monegassischen Dialekt und wurde in die verschiedenen Protokolle für offizielle Anlässe eingewiesen. In diesem Jahr trat sie für Albert zum Katholizismus über - in dem Ministaat spielt die katholische Kirche noch heute eine große Rolle.

Abschied vom Surf- und Strandleben

Die zahlreichen Regeln des Palastes zu lernen, war für die junge Frau nicht leicht. "Ich kam einfach unverblümt an, habe mir die Nägel rot lackiert und nach Lust und Laune Kleider getragen", erzählte Wittstock vor kurzem in einem Interview. Inzwischen aber wird sie wie alle royalen Mitglieder beraten, auch Designer Karl Lagerfeld soll sie bei der Kleiderwahl coachen. Sie hat sich langsam von ihrem Surf- und Strandleben in Südafrika in die anspruchsvolle Rolle der First Lady von Monaco eingearbeitet.

Seit dem vergangenen Jahr nun begleitet sie Albert auch offiziell bei Auslandsreisen, zum Beispiel nach Japan oder Norwegen. 2010 war sie nicht mehr von der Seite ihres Fürsten wegzudenken. Auch er begleitet sie für Aufenthalte in ihr Heimatland Südafrika. Nach der Hochzeit werden sie dorthin reisen - dann wird Charlene als Fürstin von Monaco ihr Heimatland besuchen.

(apd/csr/RPO)
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