Explosionen in Bangkok Deutsche aus Thailand in Köln-Bonn gelandet

Hannover/Köln (RPO). Der Reiseveranstalter TUI hat rund 250 Urlauber aus Deutschland und der Schweiz mit einer Sondermaschine aus dem krisengeschüttelten Thailand ausgeflogen. Wie eine Sprecherin des Unternehmens am Sonntag in Hannover mitteilte, ist eine Maschine der niederländischen Tochtergesellschaft Arkefly aus Phuket kommend auf dem Flughafen Köln-Bonn gelandet.

Chaos am Flughafen in Bangkok
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Chaos am Flughafen in Bangkok

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Die Maschine sei erneut zum Flughafen der thailändischen Insel Phuket unterwegs, um weitere festsitzende Urlauber aufzunehmen, sagte die Sprecherin. Am Montag werde die Maschine aus Thailand wieder in Köln-Bonn zurückerwartet.

Die politische Krise in Thailand hat den Tourismus in dem Land lahmgelegt. Regierungsgegner blockieren seit Tagen den Internationalen Flughafen von Bangkok, der Flugverkehr ist eingestellt. TUI hat alle Flüge nach Bangkok bis einschließlich Montag abgesagt. Auch andere deutsche Reiseveranstalter haben ihren Flugverkehr in die thailändische Metropole eingestellt.

Mindestens 51 Regierungsgegner verletzt

Bei der Explosion mehrerer Sprengsätze in der Stadt sind am Sonntag mindestens 51 Regierungsgegner verletzt worden. Damit verschärften sich die Spannungen in dem seit mehr als drei Monaten andauernden Konflikt. Der erste Sprengsatz ging am Morgen vor dem Regierungssitz hoch, der seit Ende August von Demonstranten besetzt gehalten wird. Nach Angaben eines Sprechers der Protestbewegung handelte es sich um eine Handgranate, die auf ein Zeltdach geworfen wurde. Dabei wurden nach Klinikangaben mindestens 49 Menschen verletzt. Neun mussten stationär behandelt werden.

Etwa 20 Minuten später folgten zwei Explosionen in der Zentrale eines regierungskritischen Fernsehsenders und eine Explosion in der Nähe des Flughafens Don Muang. Dabei wurden zwei Menschen verletzt. Die Protestbewegung der Volksallianz für Demokratie (PAD) wurde bereits in der Vergangenheit angegriffen. Dabei wurde Anfang des Monats ein Demonstrant getötet.

Flugverkehr weitgehend lahmgelegt

Die seit Dienstagabend anhaltende Blockade des internationalen Flughafens Suvarnabhumi und anschließend auch des Flughafens Don Muang hat den Flugverkehr in Thailand weitgehend lahmgelegt. Rund 100.000 Touristen sitzen fest.

Der stellvertretende thailändische Ministerpräsident Olarn Chaipravat sagte am Samstag, dass für 2009 ein Einbruch im Tourismus um die Hälfte auf rund sechs Millionen Besucher erwartet werde. Dies gefährde eine Million Arbeitsplätze, sagte Chaipravat.

Die Protestbewegung PAD will den Rücktritt von Ministerpräsident Somchai Wongsawat, dessen Regierung sie als Marionettenregime des 2006 gestürzten Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra betrachtet. Die PAD wird von den konservativen Eliten in Bangkok getragen, während die Regierungspartei von der armen Landbevölkerung unterstützt wird.

(ap)
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