Fotos Thailand: Sind diese Demonstranten gefährlich?
Massenproteste in Thailand: Tausende haben die Flughäfen von Bangkok besetzt. Die Demonstranten sind bunt gekleidet, lachen und musizieren. Zeitgleich drohen sie mit Kampf bis zum Tod. Ein Gruppenportrait.
Die Meldungen, die uns aus Thailand erreichen, stehen oft im krassen Widerspruch zu den bunten Bildern.
Die Regierungsgegner tragen bunte Farben, überwiegend gelb, die Farbe des Köngs, dessen Anhänger sie sind.
In der Opposition hat sich ein buntes Gemisch gesammelt. Ältere Menschen beteiligen sich an den Protesten ebenso ...
... wie jüngere. Es sind auffallend viele Frauen in der Menge zu sehen.
Aber auch militante junge Männer gehören dazu. Die Gestalten, die am Dienstag den Tower des Flughafens gestürmt hatten, waren vermummt und trugen Äxte. Zumindest eine Minderheit scheut auch radikale Maßnahmen nicht.
Vor den Flughäfen haben sie aus Reifen und Stacheldraht Barrikaden errichtet.
Ihren Protest signalisieren sie immer wieder mit niedlichen Rasseln aus Plastik.
Die Protestbewegung, die seit Dienstag den Flugverkehr blockiert, nennt sich Volksallianz für Demokratie (PAD). Sie setzt sich zusammen aus militanten Nationalisten und Gewerkschaftern.
Sie fordern den Rücktritt von Ministerpräsident Sumchai, dem sie Korruption und Hörigkeit gegenüber seinem Vorgänger vorwerfen.
Die Regierungsgegner in Thailand - sie wirken harmlos und freundlich - und sind doch zum Äußersten bereit, wie sie sagen.
Seit mehreren Tagen halten sie sich schon am Flughafen auf. Manche gehen bis an den Rand der Erschöpfung.
Gerade weil sie so harmlos wirken, sind ihre Ziele umso befremdlicher.
Sie wollen das jüngste Ergebnis der letzten Wahlen nicht akzeptieren. Viele von ihnen fordern eine Rückkehr zur Monarchie. Eine politische Lösung ist außer Sicht.
Beobachter sind sich sicher, dass Neuwahlen aber keine grundlegende Veränderung der politischen Lage herbeiführen würden. Die Regierungspartei PPP bekäme aller Voraussicht nach wieder eine klare Mehrheit. Sie wird von der armen Landbevölkerung gestützt.
Die Regierungsgegner kämpfen demnach für die Interessen einer elitären Minderheit von Geschäftsleuten, Bürokraten und Funktionären.Verlierer der Auseinandersetzung ist aller Voraussicht nach die Demokratie.