US-Vorwahlen gehen in die nächste Runde Clinton und Obama kämpfen um Frauen

Washington (RPO). Am Samstag gehen die Vorwahlen für die Präsidentschaftskandidatur unter anderem im US-Staat Louisiana in die nächste Runde. Bei den Demokraten ist das Rennen offen wie nie. Hillary Clinton und Barack Obama kämpfen in diesen Tagen besonders um weiblich Wähler. Republikaner John McCain hat diese Sorgen nicht mehr. Er ledert gegen die Demokratische Partei.

Im US-Staat Louisiana sollte am Samstag eine Vorwahl stattfinden, im Staat Washington und in Nebraska waren es Wählerversammlungen, am Sonntag dann eine weitere Abstimmung in Maine. Am intensivsten führten die Kandidaten ihren Wahlkampf am Freitag im Nordwesten der USA, dort ist die größte Trophäe zu holen: Im Staat Washington geht es um 78 Delegiertenstimmen.

Die Frauen haben in dem Staat politisch das Sagen. Obama und Clinton versuchten deshalb, die Gouverneurin Chris Gregoire und die beiden Senatorinnen Maria Cantwell und Patty Murray auf ihre Seite zu ziehen. Clinton konnte die Unterstützung der beiden demokratischen Senatorinnen gewinnen, nach vier Unterredungen mit dem Bewerber entschied sich die Gouverneurin aber für Obama.

Obama will Clinton Frauen abjagen

"Er führt uns zu einem positiven Gefühl der Hoffung in unserem Land und es schön zu sehen wie das zustandekommt", sagte Gouverneurin Gregoire in einem vollbesetzten Sportstadion über Obama. Senatorin Cantwell hingegen pries am Freitag auf einer Wahlkampfveranstaltung ihre Kollegin aus New York an: "Hillary ist hier, um zuzuhören, um Antworten zu geben und um Geschichte zu machen." Washington werde ihr dabei helfen. Auch Obamas Einzug ins Weiße Haus am Jahresende als erster schwarzer Präsident wäre ein historischer Sieg.

Clinton konnte bisher bei den weiblichen Wählern auf mehr Unterstützung zählen, Obama bemüht sich aber, ihr dies streitig zu machen. Beobachtern zufolge entscheiden die Frauen ihrem Alter entsprechend: Die Jungen und Junggebliebenen lassen sich vom 46 Jahre alten Obama begeistern, die etwas älteren stimmen für die 60-jährige Clinton. Auf der Wahlveranstaltung Obamas erklärte beispielsweise die 32-jährige Lisa Jones, der Senator aus Illinois erinnere sie an den Aufbruchkandidaten Bill Clinton von 1992. "Ich mag Hillary, aber sie lässt mein Herz nicht wie Obama höher schlagen."

Bei den Republikanern scheint alles auf den bisherigen Favoriten Senator McCain zuzulaufen. Der bemühte sich vor den Abstimmungen des Wochenendes vor allem, beim konservativen Teil der Partei Punkte zu machen. Dazu stellte er sich als Garant der Sicherheit heraus und warnte am Freitag vor einem eventuellen Sieg der Demokraten: "Sie wollen ein Datum für den Abzug aus dem Irak setzen, das meiner Meinung nach katastrophale Konsequenzen haben würde." Al Kaida würde sich des Siegs über die USA rühmen. "Und deswegen glaube ich, würden sie versuchen, uns nach Hause zu folgen", warnte McCain.

Neben McCain bleiben nur der ehemalige Baptistenpfarrer Mike Huckabee sowie Ron Paul übrig. Beide haben aber kaum noch eine realistische Chance für den Nominierungsparteitag der Republikaner Anfang September.

Die Kandidaten blicken unterdessen schon auf die nächsten Vorwahlen. Am Dienstag wird an der Ostküste gewählt, in Washington D.C., Maryland und Virginia.

(ap)
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