Heftige Kritik von Labour-Opposition Britische Regierung wollte Asylbewerber in den Südatlantik schicken

London · Das britische Innenministerium hat offenbar erwogen, Asylbewerber auf eine einsame Vulkaninsel im Südatlantik zu verfrachten. Das britische Überseegebiet liegt mehr als 6400 Kilometer von Großbritannien entfernt.

 Innenministerin Priti Patel hatte ihr Ministerium offenbar angewiesen, den Bau eines Asylbewerberzentrums auf der Insel Ascension zu prüfen. (Archivbild)

Innenministerin Priti Patel hatte ihr Ministerium offenbar angewiesen, den Bau eines Asylbewerberzentrums auf der Insel Ascension zu prüfen. (Archivbild)

Foto: AP/Leon Neal

Die britische Regierung hat einem Zeitungsbericht zufolge erwogen, Asylbewerber auf eine einsame Vulkaninsel im Südatlantik zu verfrachten. Innenministerin Priti Patel habe ihr Ministerium angewiesen, den Bau eines Asylbewerberzentrums auf der Insel Ascension zu prüfen, berichtete die „Financial Times“ am Mittwoch. Das britische Überseegebiet liegt mehr als 6400 Kilometer von Großbritannien entfernt zwischen Afrika und Südamerika und hat weniger als 1000 Einwohner.

In diesem Jahr haben bereits Tausende Menschen den Ärmelkanal in kleinen Booten überquert und in Großbritannien Asyl beantragt. Patel hat angekündigt, diese Route „unrentabel“ zu machen. Den Plan für ein Asylbewerberzentrum im Südatlantik hat sie der Zeitung zufolge aber wieder fallen lassen. Die Labour-Opposition nannte ihn „unmenschlich, völlig unpraktikabel und irre teuer“. Ein Mitglied des Inselrates von Ascension, Alan Nicholls, sprach bei der BBC mit Blick auf die Entfernung von „einem logistischen Alptraum“.

Das Innenministerium dementierte den Bericht nicht und erklärte, die Regierung arbeite an Plänen zur Reform von Gesetzen und Regeln zu Asylbewerbern und illegaler Migration und wolle Missbrauch und damit verbundene Kriminalität abstellen.

(lha/dpa)
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