Protest gegen Clintons Besuch in Kolumbien Acht Tote bei Rebellenoffensive

Bogota (dpa). Bei einer Rebellenoffensive gegen den Besuch von US-Präsident Bill Clinton in Kolumbien am Mittwoch sind acht Menschen getötet worden. Das teilten die Sicherheitsbehörden kurz vor dem Eintreffen Clintons mit. Die größte Rebellengruppe, die "Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens" (FARC), kritisierten den Besuch als Beweis einer "Intervention der USA in Kolumbien".

Die kolumbianische Polizei entschärfte während des Besuchs von Clinton in Cartagena außerdem einen Sprengsatz. Wie ein Polizeisprecher am Mittwoch mitteilte, wurde der zwei Kilogramm schwere Sprengsatz fünf Häuser von der Route des US-Präsidenten entfernt gefunden. Offenbar sei die Bombe von linksgerichteten Guerilleros in propagandistischer Absicht gelegt worden, hieß es weiter. Menschen hätten damit wohl nicht verletzt werden sollen.

Für den Schutz Clintons während seines nur neunstündigen Aufenthaltes in der Hafenstadt Cartagena an der Karibikküste standen etwa 10 000 Uniformierte bereit. Vor der Küsten lagen Kriegsschiffe, und auch die Luftwaffe befand sich in Alarmbereitschaft.

Mit dem Besuch will Clinton seine Unterstützung für den "Plan Colombia" von Präsident Andres Pastrana zur Bekämpfung der Drogenkriminalität zum Ausdruck bringen. Die USA stellen insgesamt 1,3 Milliarden Dollar (2,9 Milliarden Mark) für diesen Plan zur Verfügung. Das Geld soll vor allem für die Aufrüstung von Polizei und Militär aufgewendet werden. Kritiker warnen, das Vorhaben werde die seit fast 40 Jahren andauernde Gewalt weiter anheizen.

(RPO Archiv)
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