Hessischer Rundfunk: Kanther beriet Ferrero

Frankfurt/Main (dpa). Der Süßwarenhersteller "Ferrero" hat nach Informationen des Hessischen Rundfunks Beratungsdienste des früheren hessischen CDU-Vorsitzenden Manfred Kanther in Anspruch genommen. Der Sender berichtete am Mittwochabend, Ferrero habe bestätigt, dass das Unternehmen im Mai/Juni 1999 von Kanther in wirtschaftsrechtlichen Fragen anwaltlich beraten worden sei. Irgendeinen Bezug zu Ferrero- Spenden an die CDU hat es nach Angaben der Firma nicht gegeben.

Ferrero hatte in den achtziger Jahren regelmäßig Bargeld im Gesamtwert von knapp einer Million Mark an die hessische CDU gespendet. Das Geld war nicht im Rechenschaftsbericht der Partei angegeben. In dieser Zeit hatte Kanther als Chef der hessischen CDU mehrere Millionen Mark auf Schwarzgeldkonten in die Schweiz bringen lassen.

In den Jahren 1993 und 1994 waren nach Überzeugung der Kommunalaufsicht der Firma Ferrero aus zu niedrigen Gewerbesteuervorauszahlungen für eine Süßwarenfabrik in Stadtallendorf Zinsgewinne von 13 Millionen Mark entstanden. Ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren wegen Untreue gegen den damaligen CDU-Bürgermeister Manfred Vollmer wurde 1997 gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt.

(RPO Archiv)
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