Neue Klimawandel-Forschung Erderwärmung ließ Ur-Pferde schrumpfen

Washington · Eine starke Erwärmung der Erde vor rund 56 Millionen Jahren ließ die damals lebenden Ur-Pferde im Verlauf von Jahrtausenden schrumpfen - etwa auf die Größe von Hauskatzen. Die neuen Studienergebnisse seien auch für den aktuellen Klimawandel relevant, so die Forscher.

Die Tiere hätten ihre Körpergröße reduziert, um sich den neuen klimatischen Verhältnissen anzupassen, berichteten Forscher in einer am Donnerstag in der Fachzeitschrift "Science" veröffentlichten Studie. Die Forscher untersuchten Fossilien von Pferdezähnen, die sie im westlichen US-Bundesstaat Wyoming fanden.

Dabei fanden sie heraus, das ältere Fossilien größer waren. Die Ur-Pferde mit dem Namen Sifrhippus, ohnehin viel kleiner als heute lebende Pferde, schrumpften dann in einem Zeitraum von 130.000 Jahren um etwa ein Drittel auf ein Gewicht von rund vier Kilogramm. In den folgenden 45.000 Jahren legten sie wieder auf etwa sieben Kilogramm zu.

In der rund 175.000 Jahre währenden Paläozen-Eozän-Epoche erwärmte sich die Erde vermutlich in Folge riesiger Vulkanausbrüche und des Ausstoßes von Klimagasen um rund sechs Grad. Zahlreiche Tierarten starben damals aus, etwa ein Drittel wurde den Forschern zufolge kleiner.

"Das könnte uns Hinweise darauf geben, was wir in den kommenden hundert oder zweihundert Jahren erwarten können", sagte Ross Secord von der Universität Nebraska-Lincoln. Denn manchen Klimamodellen zufolge könne sich die Erde binnen hundert Jahren um bis zu vier Grad erwärmen. Vor 56 Millionen Jahren verlief die Erderwärmung dagegen über einen Zeitraum von 10.000 bis 20.000 Jahren. Die Frage sei nun, ob Tiere auf den schnellen Temperaturwandel der heutigen Zeit ebenfalls reagieren könnten, sagte Secord.

(AFP)
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