Univeryity-College London Keine Überlebenskünstler: Was Milben gefährdet

London (rpo). Britische Forscher haben entdeckt, dass sich Hausstaubmilben in kühler, feuchter Umgebung am wohlsten fühlen. Kuschelig warme Betten meiden die Tiere, deren Kot die weit verbreitete Hausstaubmilbenallergie verursacht. Dieses Forschungsergebnis des University-Colleges in London veröffentlichte die Zeitschrift "Nature" im Internet.

Für Allergiker sind Hausstaubmilben in Bettwäsche und Matratzen ein großes Problem. Die winzigen Tiere können zwar mit chemischen Mitteln beseitigt werden, doch die Verwendung von Insektiziden im Bett ist sehr umstritten. Marcello Ucci vom University-College in London und seine Kollegen suchten daher nach Bedingungen, die die Tiere von Anfang an aus dem Schlafzimmer fernhalten.

Versuchsaufbau

Dazu bauten die Forscher den Milben eine Art Rennstrecke. Auf der einen Seite befand sich eine Heizung und auf der anderen ein Gefäß mit kaltem Wasser, so dass es entlang des Wegs ein Temperatur- und Feuchtigkeitsgefälle gab. Wurden die Tiere in die Mitte der Strecke zwischen beide Extreme gesetzt, eilten sie so schnell wie möglich von der warmen, trockenen Seite weg in Richtung der feuchten Kälte.

Die Milben benötigten die Feuchtigkeit in der Luft zum Überleben, erklärt Co-Autor Toby Wilkinson dieses Verhalten: "Milben können Wasser nicht wie wir trinken, sondern sie müssen es mithilfe kleiner Drüsen auf der Oberfläche ihres Körpers aus der Luft aufnehmen." Bei einer Luftfeuchtigkeit von weniger als 50 Prozent können sie daher nicht überleben und trocknen aus. Höhere Temperaturen verschärfen dieses Problem noch.

Hohe Temperatur

Wer lange im Bett liegt, erhöht die Temperatur ausreichend, um eine für die Milben unwirtliche Umgebung zu schaffen, berichten die Forscher. Alternativ kann aber auch die Temperatur im Schlafzimmer erhöht werden. Eine Steigerung von 16 auf 18 Grad Celsius senkt dabei nach Angaben der Wissenschaftler die Zahl der winzigen Untermieter um das Zehnfache. Auf jeden Fall zu vermeiden ist eine hohe Luftfeuchtigkeit: Betten sollten deshalb tagsüber gut gelüftet werden.

(afp)
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