Keine Verbesserung seit Pisa 2001 Erneut schlechtes Zeugnis für deutsche Schüler

Berlin (rpo). Eigentlich sollten die Ergebnisse der neuen Pisa-Studie erst in zwei Wochen vorgestellt werden. Doch bereits jetzt ist durchgesickert, dass die deutschen Schulen nach dem schlechten Ergebnis von 2001 erneut im unteren Mittelfeld gelandet sind. Auch belegt die Studie, dass der Schulerfolg in Deutschland wie in keinem anderen Staat von Einkommen und Vorbildung der Eltern abhängt.

Nach einem Vorabbericht der Nachrichtenagentur dpa haben sich die deutschen Schüler auch drei Jahre nach der ersten Pisa-Studie nicht verbessern können. In allen drei Testdisziplinen finden sie sich im unteren Bereich der Leistungstabelle von 31 Industriestaaten wieder: Im Schwerpunktfach Mathematik konnten sie sich um drei Plätze verbessern und belegen nun Platz 17. Beim Lesen und Textverständnis kommen sie dagegen nur auf Platz 20.

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Doris Ahnen, wollte die Ergebnisse weder bestätigen noch dementieren und zeigte sich verärgert über die Vorabveröffentlichung. Bisher liegt den Politikern die offizielle Studie noch gar nicht vor. Auch sie haben lediglich durch die Presse von den Ergebnissen der zweiten Pisa-Studie erfahren.

Die erste Pisa-Studie war im Dezember 2001 vorgestellt worden. Damals wurde den deutschen Schülern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Auch jetzt belegt die Untersuchung: Der Schulerfolg hängt in Deutschland stark von Einkommen und Vorbildung der Eltern ab. Das Schulsystem versage bei der Förderung von Arbeiter- und Migrantenkindern und biete Kindern aus Akademikerfamilien eine viel bessere Bildungschance als Kindern aus Arbeiterfamilien.

Für die neue Pisa-Studie sind im Frühjahr 2003 in ganz Deutschland 50.000 Schüler im Alter von 15 Jahren getestet worden. Seit Wochen werden die Ergebnisse mit Spannung erwartet. Offiziell sollen sie von der Kultusministerkonferenz und der OECD am 7. Dezember vorgestellt werden.

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