Hintergund So funktioniert ein U-Boot

Hamburg (dpa). Unterseeboote, kurz U-Boote, sind für die Unterwasserfahrt gebaute Kriegsschiffe. Die russische und die amerikanische Marine haben jeweils mehr als 70 dieser zigarrenförmigen Boote im Einsatz. Für zivile, vor allem wissenschaftliche Zwecke verwendete Unterwasserfahrzeuge werden Tauchboote genannt.

Bevor U-Boote Eingang in die Waffenarsenale der Streitkräfte fanden, waren einige Probleme zu lösen: Zum Tauchen muss das Boot sein Gewicht so weit vergrößern, dass es schwerer ist als das verdrängte Wasser. Die Ingenieure konstruierten Ballasttanks, die zu Beginn einer Unterwasserfahrt geflutet werden. Zum Auftauchen wird das Ballast-Wasser mit Pumpen dann wieder hinausgedrückt. Wenn die Tauchzellen und das Schiff das Gewicht des verdrängten Seewassers haben, kann das U-Boot ohne Auf- oder Abtrieb mit Hilfe seiner Ruder und Motorkraft in der gewünschten Tiefe operieren. Wegen des großen Wasserdrucks ist der Bootskörper sehr stabil.

Ein weiteres Problem war die Orientierungslosigkeit unter Wasser. Zunächst waren Periskope, also ausfahrbare Sehrohre, die wichtigste Hilfe. Heute sondieren die Besatzungen ihre dunkle Umgebung weitgehend mit Hilfe der Elektronik. Für die nötige Luft zum Atmen sorgen Drucklufttanks und Sauerstoffgeneratoren.

Dieselmotoren, wie sie erstmals 1906 eingebaut wurden, erlauben in der Regel nur geringe Geschwindigkeiten, Tauchtiefen und Reichweiten. Das erste U-Boot mit Atomantrieb war die 1954 in den USA vom Stapel gelassene Nautilus. Seit den sechziger Jahren dienen die bis weit über 20 000 Tonnen großen Kolosse mit nahezu unbegrenzter Reichweite vor allem als schwer verwundbare Abschussrampen für Interkontinentalraketen.

(RPO Archiv)
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