Intensives Traning Geschwaderkommandeur: Vorrang für Sicherheit auf deutschen U-Booten

Eckernförde (dpa). Auf den U-Booten der Bundesmarine hat die Sicherheit für die Besatzungen absoluten Vorrang. "Wir lassen niemanden zur See fahren, der das Boot nicht hundertprozentig beherrscht, eher legen wir ein Boot an die Kette", sagte der Kommandeur des 3. U-Bootgeschwaders, Fregattenkapitän Matthias Faermann, in Eckernförde (Kreis Rendsburg-Eckernförde) am Dienstag in einem dpa-Gespräch.

Nach Ansicht des früheren Leiters des Ausbildungszentrums für U- Bootfahrer der Bundesmarine in Eckernförde ist es dem intensiven Training aller möglichen Unfallsituationen zu verdanken, dass es seit 34 Jahren keine Havarie mit Todesopfern auf deutschen U-Booten gegeben hat. Laut Faermann sind die insgesamt 14 deutschen U-Boote mit jeweils 25 Besatzungsmitgliedern und 500 Tonnen nicht mit Booten wie der im Nordmeer auf Grund liegenden "Kursk" zu vergleichen. "Die russischen U-Boote mit 18 000 Tonnen sind wie auf die Kante gelegte schwimmende Hochhäuser", betonte der Fregattenkapitän.

Anders als die russischen Unterwasserkolosse bleiben deutsche U- Boote im Schadensfall so lange wie möglich an der Wasseroberfläche. "Damit ist der Notausstieg über Wasser gewährleistet", sagte Faermann. Sollte der nach seiner Ansicht "rein theoretische Fall" eintreten und das Boot sinken, könne es mit einem Kran wieder gehoben werden. Selbst diese in der Praxis noch nie eingetretene Situation würde die Besatzung nicht in Lebensgefahr bringen. "Bei voller Sauerstoffreserve hätten die Menschen an Bord für bis zu einer Woche genug Luft", sagte Faermann.

(RPO Archiv)
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