Fieberhafte Suche nach Adelina und Julia Polizei fahndet nach verschwundenen Mädchen

Bremen/Gießen (rpo). In Bremen und Hessen hat die Polizei am Samstag fieberhaft nach zwei verschwundenen Mädchen gesucht. Die achtjährige Julia wurde zuletzt am Freitagnachmittag auf einem Spielplatz in Biebertal bei Gießen gesehen; die zehnjährige Adelina wird bereits seit Donnerstag vermisst.

Mehrere hundert Polizisten waren im Einsatz. Weil Adelina die Tochter aus Russland stammender Deutschen ist, wurden auch Grenzübergänge und Flughäfen kontrolliert.

Mehr als 250 Helfer, darunter die Feuerwehr und Mitglieder des Technischen Hilfswerks (THW), unterstützten rund 150 Polizisten in Biebertal bei der Suche nach der kleinen Julia. Im Zentrum stand der Spielplatz, auf dem das Mädchen noch gegen 17.30 Uhr gesehen worden war. Die Suche sollte bis Einbruch der Dunkelheit gehen und am Sonntag "mit ungeminderter Vehemenz" fortgesetzt werden, sagte ein Polizeisprecher am Abend.

Das Kind mit schulterlangen blonden Haaren war mit einem pinkfarbenen Badeanzug und einem T-Shirt bekleidet. Zeugen sahen nach Polizeiangaben am Freitagvormittag einen verdächtigen schwarzen Mercedes in dem Ort; am frühen Nachmittag fiel in der Nähe des Spielplatzes ein weißer Pkw Kombi auf.

Jegliche Spur fehlte am Abend auch von Adelina, trotz mehr als 60 Hinweisen. Es blieb unklar, ob die Zehnjährige überhaupt die Großwohnanlage, in der ihr Großvater wohnt, verlassen hatte. 150 Beamte befragten erneut die Nachbarschaft und durchsuchten Keller und Dachböden. Polizisten durchkämmten nochmals mit Hunden eine nahe gelegene Kleingartenanlage am Gelände des Bremer Flughafens. Hundestaffeln suchten zudem entlang der Autobahn A 1, die südlich von Kattenturm verläuft. Eine Überlegung war auch, dass Adelina ertrunken sein könnte. Taucher durchsuchten daher Tümpel und Seen, aus Entwässerungskanälen an der Autobahn wurde das Wasser abgelassen, um den Grund abzusuchen.

Die Polizei verteilte in Bremen und Niedersachsen Fahndungsflugblätter in Deutsch und Russisch. Auch das Personal an Grenzübergängen zu Nachbarstaaten Deutschlands sowie auf Bahnhöfen und Flughäfen wurde alarmiert.

Peggy seit acht Wochen spurlos verschwunden

Konkrete Hinweise für ein Verbrechen fehlten zunächst. Es gibt aber auch keine Anzeichen dafür, dass das Kind freiwillig verschwunden sein könnte. Nach bisherigen Erkenntnissen ist das Mädchen noch nie von zu Hause ausgerissen. Adelina wird als zuverlässig und pünktlich beschrieben und soll keine erkennbaren Probleme gehabt haben. Das Mädchen, das fließend Deutsch spricht, war mit seiner Familie vor drei Jahren aus Russland nach Deutschland gekommen. Der leibliche Vater lebt in Russland, wie die Polizei am Samstag klarstellte. Vor zwei Jahren ließ sich die Mutter vom Stiefvater scheiden. Dieser wohnt ebenfalls in Kattenturm. Adelina war am Donnerstag nach einem kurzen Besuch bei ihrem Urgroßvater verschwunden, der in der Nachbarschaft wohnt.

Seit nunmehr knapp acht Wochen wird die neunjährige Peggy aus dem oberfränkischen Lichtenberg vermisst. Zwar gingen seit ihrem Verschwinden am 7. Mai über 2.000 Hinweise aus dem In- und Ausland bei der Polizei ein. Doch nach Angaben der Hofer Polizei wurde bisher keine einzige Spur des Mädchens gefunden.

(RPO Archiv)
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