Stichtag war der 31. März Lotto-Millionär holt Gewinn nicht ab

Berlin (dpa). Ein unbekannter Lottospieler aus Berlin hat die letzte Chance verpasst, seinen Millionengewinn abzuholen. Bis zum Ablauf der dreimonatigen Frist am Freitagabend sei der verhinderte Glückspilz nicht aufgetaucht, bestätigte Martin Hecker von der Lotto- Annahmestelle "Engel Presse" im Stadtteil Marzahn am Sonntag.

Bei der Millenniums-Sonderauslosung am 1. Januar 2000 war auf den Spielschein des Unbekannten ein Gewinn von einer Million Mark entfallen. Nach Auskunft der Klassenlotterie wird das Geld nun auf ein Verwahrkonto überwiesen, aus dem neue Sonderauslosungen finanziert werden.

Verbraucherschützer kritisieren nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" in diesem Zusammenhang die Einführung des neuen Online- System in den Annahmestellen, bei dem Name und Adresse des Spielers nicht mehr registriert werden. Vor der Umrüstung war es üblich, dass die Gewinner von mehr als 1 000 Mark von der Lotto-Gesellschaft benachrichtigt werden. Nach Informationen der Zeitung verfallen seit der Umstellung jährlich Gewinne im Gesamtwert von 200 Millionen Mark.

Der Verein gegen Rechtsmissbrauch sieht in der neuen Handhabung sogar einen "Verstoß gegen den Grundsatz von Treu und Glauben". Die meisten Lotto-Spieler gingen immer noch davon aus, dass sie benachrichtigt werden, wenn sie gewonnen haben, sagte der Vereinsvorsitzende Horst Trieflinger am Sonntag der dpa. Die Lottogesellschaften sehen den Fall eher als Bestätigung für ihr Konzept der "Lotto-Card", mit der Spieleinsätze automatisch abgebucht und Gewinne direkt überwiesen werden.

(RPO Archiv)
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