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Die wandlungsfähige Martina Gedeck wird 50 Meister-Köchin, Stasi-Opfer, Leder-Luder

Berlin (RPO). Ob als Gourmetköchin, sexgieriges Lederluder oder übersensible DDR-Schauspielerin: Martina Gedeck scheut keine Rolle und glänzt seit Jahren sowohl in Fernseh- als auch in Kinofilmen. Am Mittwoch wird die in München geborene Schauspielerin, die derzeit als eine der erfolgreichsten und einflussreichsten deutschen Schauspielerinen gilt, 50 Jahre alt. Bereits mit elf Jahren war Gedeck erstmals im Fernsehen zu sehen.

So trat sie als Mädchen in der Kinderfernsehserie "Die Sendung mit der Maus" und in der Jugendreihe "Denkste" auf. Das Schauspielhandwerk lernte Gedeck an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin. Nach ihrem Theaterdebüt am Frankfurter Theater am Turm folgte ein einjähriges Engagement am Hamburger Schauspielhaus. Im Fernsehen debütierte sie 1988 mit ihrer ersten Hauptrolle in "Die Beute", nachdem Regisseur Dominik Graf die junge Schauspielerin entdeckt hatte.

Männliche Vorbilder im Bereich der Schauspielerei sind für Gedeck unter anderen Hans Moser, Emil Jannings und Bruno Ganz. "Bei Bruno Ganz hat mich sehr seine Darstellung des Hitler beeindruckt. Die Art, wie er diese Rolle gespielt hat - das fand ich eine außergewöhnliche Leistung, eine schauspielerische Höchstleistung", sagte Gedeck in einem Interview mit dem Wissensportal der Deutschen Filmakademie, vierundzwanzig.de.

Innerhalb kurzer Zeit wurde Gedeck zu einer der gefragtesten deutschen Schauspielerinnen, die in nahezu allen Filmgenres aktiv ist: Bis heute wechselt Gedeck zwischen Fernsehspiel und Kino, Drama und Komödie.

Oscar für "Das Leben der Anderen"

Dem breiten Publikum wurde sie spätestens seit ihrem Auftritt als Jutta in Sönke Wortmanns "Der bewegte Mann" aus dem Jahr 1994 bekannt. 1995 brillierte sie in der Kinokomödie "Stadtgespräch" von Rainer Kaufmann, in der sie eine betrogene Zahnarztfrau und Mutter spielte. Im Film "Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" von 1997 verkörperte sie die Rolle der italienischen Kellnerin Seraphina.

Gedeck erlangte auch internationalen Erfolg. So spielte sie in dem Film "Bella Martha" aus dem Jahr 2001 die Sterneköchin Martha Klein. Für ihre Rolle erhielt sie den Deutschen Filmpreis sowie einen Preis vom Verband der deutschen Filmkritik. Zudem war sie für einen Europäischen Filmpreis 2002 nominiert.

2006 war Gedeck gleich in zwei Filmen auf der Kinoleinwand zu sehen. In Oskar Roehlers Literaturverfilmung "Elementarteilchen" war sie das sexgierige Lederluder an der Seite von Moritz Bleibtreu. In Florian Henckel von Donnersmarcks Debüt "Das Leben der Anderen" mimte sie die DDR-Schauspielerin Christa-Maria Sieland. Der Film erhielt 2007 unter anderem den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.

Auf die Frage, was eine gute Schauspielerin auszeichne, antwortete Gedeck einmal in einem Interview: "Lebendigkeit, Geist und die Möglichkeit, Atmosphären zu schaffen." Über das Privatleben von Gedeck ist nur wenig bekannt, da sie kaum Interviews gibt und Medien und die Öffentlichkeit scheut. Gedeck lebte acht Jahre lang - bis zu dessen Freitod 1999 - mit dem Schauspieler Ulrich Wildgruber zusammen. Seit 2005 ist sie mit dem Schweizer Regisseur Markus Imboden liiert.

(apd/csi)
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