Tv-Kritik "Münchhausen" mit Spitzenbesetzung

Baron Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen (Jan Josef Liefers) hat seine besten Tage hinter sich. Es bleibt ihm die Erinnerung an die gute alte Zeit – und die Geschichten darüber, die Münchhausen mehr oder weniger erfolgreich in Gasthäusern für Kost und Logis erzählt.

Die ARD hat die Geschichte rund 70 Jahre nach der legendären Verfilmung mit Hans Albers neu inszeniert und stimmig ins Weihnachtsprogramm integriert. Liefers gibt der Figur ein neues Gewand und macht sie familientauglich. Produzent Jochen Laube sorgte mit den Zwillingspärchen Helen und Isabelle Ottmann, das im Wechsel Münchhausens angebliche Tochter Frieda zu sein vorgibt, für einen besonderen dramaturgischen Kniff: Der Baron bekommt ein kleines Mädchen an die Hand, mit dem er nun loszieht, die Mutter der Kleinen zu suchen, von Deutschland nach St. Petersburg, durch die Wüste in den Orient und schließlich, jawohl, auf den Mond.

Regisseur Andreas Linke sorgte für den zu Weihnachten passenden Kitsch – samt knalliger "Fluch der Karibik"-Kostüme und einem Baron mit menschlichen Zügen, der seine aufschneiderische Rücksichtslosigkeit ablegt und der Liebe eine Chance gibt. Die altmodisch anmutende Tricktechnik des Films machte den Zweiteiler "Baron Münchhausen" zu genau dem, was er werden sollte: ein perfekter Familien-Weihnachtsfilm. Sybille Möckl

(RP)
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