"Ich bin ein Star — Holt mich hier raus!" Wie Walter Freiwald im Dschungelcamp Unfrieden stiftet

Gold Coast · Er ist der Protagonist der ersten Tage in der RTL-Show "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!". Und man muss in einer bisher eher unspektakulären Staffel anerkennen: völlig zu Recht. Walter Freiwald gibt sich zumindest alle Mühe, die Millionen deutschen TV-Zuschauer zu unterhalten.

Walter Freiwald zieht im Dschungelcamp vor Rolf Scheider blank
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Dschungelcamp, Tag 4: Walter Freiwald zieht vor Rolfe Scheider blank

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Er ist der Protagonist der ersten Tage in der RTL-Show "Ich bin ein Star — Holt mich hier raus!". Und man muss in einer bisher eher unspektakulären Staffel anerkennen: völlig zu Recht. Walter Freiwald gibt sich zumindest alle Mühe, die Millionen deutschen TV-Zuschauer zu unterhalten.

Am Montagabend wurden die 6,68 Millionen Zuschauer des Dschungelcamps Zeuge eines neuen Akts in der Show von Walter Freiwald, der sich selbst als ehemaliger Programmdirektor des Privatsenders bezeichnet, den meisten allerdings als Assistent von Harry Wijnvood bei "Der Preis ist heiß" im Gedächtnis geblieben ist.

Nachdem er tags zuvor einen Fotografen am Hotel Palazzo Versace, in dem die Camper vor und nach der Zeit im Lager nächtigen, als "Armleuchter" bezeichnet hat, weil dieser ihn nicht fotografiert hatte, ist nun sein Mit-Camper Aurelio Savina an der Reihe. Als "Arschloch" bezeichnet der 60-Jährige den Italiener hinter dessen Rücken, nachdem dieser ihn zurechtgewiesen hatte, dass er nicht so laut Vogelgeräusche imitieren solle. Schließlich würde der ein oder andere Kandiat noch schlafen.

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Foto: RTL/Stefan Menne

"Ich hätte dem so in den Arsch treten können", lästert Freiwald anschließend bei Sara Kulka ab. "Dann soll er doch nach Italien gehen, hau ab!", wütet er. Aurelio würde lediglich darauf warten, dass Walter explodieren würde, meint der Angegriffene. "Tue ich aber nicht", erklärt er Sara. "Das geht hier alles über den Sender, jeder kann das mitkriegen." Und wiederholt mit Ansage nochmal: "Arschloch."

Nun könnte das lediglich ein cholerischer Ausraster sein des Mannes, der zumindest bisher den Eindruck erweckt hat, dass er seine Nerven nicht ganz im Griff hat. "Krawalter" wird er auch schon genannt. Es scheint allerdings eine Mischung sowohl aus seinem Gemüt als auch aus dem Verlangen nach medialer Aufmerksamkeit zu sein. Denn wer so gezielt zum zweiten Mal das gleiche Schimpfwort nach der laut ausgesprochenen Erkenntnis, dass das die breite Öffentlichkeit ja alles hören könne, ausspricht, der handelt nicht allein emotional, sondern der weiß, was er tut.

Und nach diesem Muster geht der Moderator bereits seit dem ersten Tag vor. Jeder kann alles hören, jeder darf alles hören — vor allem vor dem Fernseher. Die peinliche Bewerbung um einen neuen Job, die offenbar auch noch erfolgreich war, war der Höhepunkt seiner Selbst-Inszenierung. Das Problem: Seine Sticheleien gegen Kollegen laufen bislang ins Leere.

Aurelio ging dem sich anbahnenden Streit nach den Provokationen von Walter ("Ja, Chef und Papa") aus dem Weg, auch Angelina Heger hatte keine Lust, darauf einzugehen, dass offenbar ein "Krieg" zwischen ihr und Sara eingestielt werden soll — warum sonst sollen die beiden Blondinen, die auf dem Cover der aktuellen "Playboy"-Ausgabe zu sehen sind, bei der Wahl der Zuschauer zur ersten Dschungelprüfung die meisten Stimmen bekommen haben?

Im Camp sind es allerdings weniger die Lästereien als die wirren Aktionen Walters (nackt ohne Klopapier vor der Toilette), die für Aufsehen sorgen. "Du bist sehr unterhaltsam", bestätigt ihm Sara im Vier-Augen-Gespräch. "RTL ist sehr dankbar, dass die dich hier haben." "Hoffentlich", antwortet Walter. Und es klingt ein bisschen so, als sei es sein Auftrag, die Stimmung anzuheizen.

Bei den TV-Zuschauern jedenfalls kommt das an. Sie wählten Walter in die Dschungelprüfung, und das ist so etwas wie eine Belohnung. Bereits in den vergangenen Tagen hatte der Kandidat angemerkt, dass die, die in die Prüfung dürfen, zumindest Aufmerksamkeit hätten und Interesse wecken würden. Auch RTL zeigt sich erkenntlich. Die ursprünglich nur bis 23.15 Uhr geplante Sendung am Dienstagabend wird bis Mitternacht ausgedehnt.

(spol)
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