Blitz und Donner im Rheinland Vier Tote nach Unwetter in Belgien

Düsseldorf (RPO). Am frühen Donnerstagabend blitzte, donnerte und stürmte es heftig in der Region Aachen, im Großraum Düsseldorf, am Niederrhein und im Münsterland: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor Gewittern mit heftigen Regenschauern, Hagel und Sturmböen gewarnt und für den Westen Deutschlands eine Unwetterwarnung ausgesprochen. Im Nachbarland Belgien forderte das Unwetter vier Todesopfer.

 Die Bühne des Pukkelpop-Festivals in Hasselt stürzte wegen einer Sturmbö ein und tötete vier Menschen.

Die Bühne des Pukkelpop-Festivals in Hasselt stürzte wegen einer Sturmbö ein und tötete vier Menschen.

Foto: BELGA, dpa

Ein Unwetter während eines Open-Air-Festivals in Belgien hat Medienberichten zufolge mindestens einen Menschen das Leben gekostet. Mehrere Personen hätten Verletzungen erlitten, berichtete die Zeitung "Le Soir" unter Berufung auf einen Augenzeugen. Die "DH" hatte zuvor von mindestens vier Todesopfern beim Pukkelpop-Musikfestivals in der Nähe von Hasselt berichtet.

Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie heftige Windböen die Anlagen auf der Bühne herumschleuderten und durchnässte Besucher vor dem Regen Schutz suchten. Der Himmel habe sich plötzlich verdunkelt und es habe bei schweren Böen zu hageln begonnen, zitierte "Le Soir" einen Augenzeugen. An dem dreitägigen Festival, das am Donnerstag begann, nehmen Berichten zufolge etwa 60.000 Besucher teil.

Der Westen war stark betroffen

Betroffen war nach Auskunft des DWD in Deutschland vor allem der Westen von Nordrhein-Westfalen. Im Rheinland, im Münsterland und im westlichen Ruhrgebiet drohten starker Regen mit bis zu 30 Litern pro Quadratmeter, heftige Gewitter und Hagelschlag.

In Düsseldorf und Krefeld wurden Keller überschwemmt, in Krefeld stürzte außerdem ein Baum um. Der Verkehr auf der Autobahn 57 zwischen Köln und Kleve war zwischenzeitlich stark beeinträchtigt.

Auch im Bahnverkehr kam es zu Behinderungen: Auf der Linie U 79 von Düsseldorf nach Duisburg fuhren die Züge mit Verspätungen.

Gegen 19 Uhr verdunkelte sich auch in Rheinberg der Himmel: Eine grün-schwarz Wolkenfront zog von Westen her auf, grelle Blitze zuckten schier pausenlos über den Himmel, es goss wie aus Kübeln und heftige Windböen peitschen über den Niederrhein. Gegen 19.45 Uhr begann für Feuerwehr und Polizei die Zeit der Aufarbeitung.

Zwischen Moers und Rheinberg wurde von umgestürzten Bäumen berichtet, im Rheinberger Ortsteil Winterswick war die Stromversorgung unterbrochen; an der Amazon-Baustelle war ein Bauzaun "weggeflogen" und Dachplatten wurden umhergewirbelt; an der Annastraße hatte ein abgerissener Ast eine Hausfassade beschädigt.

In der Nacht zum Freitag rechneten die Meteorologen mit weiteren Gewittern, die erst am Morgen abklingen.

Wetterberuhigung in Sicht

Am Freitag soll es im Norden und Westen nur noch vereinzelt regnen, am Wochenende kehrt dann der Hochsommer zurück.

Hoch Morven bringt dann viel Sonnenschein und warme, angenehme Temperaturen, erklärte der DWD. In der neuen Woche bleiben die Temperaturen in ganz Deutschland bei viel Sonnenschein meist über 30 Grad. Dabei kann es immer jedoch erneut Gewitter geben.

In der Nacht zum Samstag fallen am Alpenrand noch einzelne Schauer. Die Temperatur geht auf 16 bis 8 Grad zurück.

Der Samstag wird überwiegend sonnig und trocken. Es werden Werte zwischen 19 und 24 Grad im Norden und Osten und 23 bis 28 Grad im übrigen Bundesgebiet erreicht.

Auch am Sonntag scheint verbreitet die Sonne. Ab dem Nachmittag wird es im Westen und Nordwesten wolkiger und es muss mit Schauern oder Gewittern gerechnet werden. Im Südwesten klettert das Quecksilber auf bis zu 35 Grad. Im Norden und Osten werden zwischen 24 und 29 Grad, in den übrigen Regionen zwischen 28 und 34 Grad erreicht.

(DAPD/pes-)
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