Todesopfer und Verletzte Zwei starke Erdbeben erschüttern China

Peking · Wenige Stunden nacheinander hat in zwei Regionen Chinas die Erde gebebt. Die Behörden melden mindestens drei Tote und 27 Verletzte. Die Beben hatten eine Stärke von 7,4 beziehungsweise 6,4.

Rettungskräfte in der Nähe eines beschädigten Gebäudes nach einem Erdbeben in Yangbi (China).

Foto: dpa/-

Zwei starke Erdbeben haben in der Nacht zum Samstag den Westen Chinas erschüttert. Nach Behördenangaben starben drei Menschen durch einen Erdstoß in der südwestlichen Region Yunnan, mindestens 27 weitere Menschen wurden laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua verletzt.

Das Beben wurde mit einer Stärke von 6,4 gemessen. Das Zentrum des Erdstoßes lag in der Autonomen Region Yangbi Yi in der Nähe des bei Touristen beliebten Ortes Dali.

Wenige Stunden später wurde die Region Qinghai im Nordwesten des Landes von einem Beben der Stärke 7,4 erschüttert. Aus der dünn besiedelten Region wurden erhebliche Straßenschäden und mindestens zwei eingestürzte Brücken gemeldet.

Das Beben ereignete sich am späten Freitag in einer Tiefe von 8 Kilometern und wurde laut der Daten des China Earthquake Networks Centers am Samstag von mehreren Nachbeben gefolgt. Der staatliche TV-Sender CCTV vermeldete, es habe in Folge dessen Erdrutsche gegeben, außerdem seien Straßen beschädigt worden. Strom-, Telefon- und Internetverbindungen funktionierten aber. Über Twitter erklärte die staatliche Zeitung "Global Times", dass in einer Stadt in der Provinz Yunnan, die etwa 24 Kilometer vom Epizentrum entfernt ist, der Notstand ausgerufen wurde und Rettungsmaßnahmen eingeleitet worden seien.

In den Medien veröffentlichte Videos zeigten durch die Erschütterung hin- und herschwankende Deckenlampen und herabfallende Vasen sowie Menschen, die aus Furcht ins Freie rannten. Das chinesische Erdbebenwarnzentrum rief die Bevölkerung auf, sich von Gebäuden fernzuhalten.

In China kommt es häufig zu Erdbeben, insbesondere in den bergigen Regionen im Westen und Südwesten des Landes. In der Region um die Provinz Yunnan, wo mehr als 100.000 Menschen leben, treffen die Indische und die Eurasische Platte aufeinander. Im Oktober 2014 waren dort hunderte Menschen bei einem Erdbeben der Stärke 6,0 verletzt worden, mehr als 100.000 verloren ihr Dach über dem Kopf. In der südwestlichen Provinz Sichuan waren 2008 bei einem Beben der Stärke 7,9 insgesamt 87.000 Menschen getötet worden. 2010 starben bei einem Erdstoß der Stärke 6,9 in der Provinz Qinghai rund 3000 Menschen.

(peng/AFP/Reuters/dpa)