Berliner S-Bahn entschädigt Kunden Stammkunden dürfen gratis mitfahren

Berlin (RPO). Die Kunden der Berliner S-Bahn sollen in den Monaten November und Dezember für das Chaos der vergangenen Monate entschädigt werden. Wie das Unternehmen mitteilte, können alle Stammkunden in diesem Zeitraum kostenfrei fahren.

September 2009: S-Bahn-Chaos in Berlin
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Inhaber des Sozialtickets erhalten zweimal 15 Euro ausgezahlt, Einzelfahrkarten sollen an den Wochenenden als Tageskarten gelten. Die Freifahrten gelten vom 1. November bis einschließlich Silvester für alle Inhaber von Jahreskarten, Abonnements und Firmentickets der Berliner Tarifbereiche AB, BC und ABC, hieß es. Auch die Studenten der Universitäten in Berlin, Potsdam und Wildau profitierten von der zweimonatigen Freifahrtsregelung.

Kunden, die ihre Jahreskarte bar bezahlt hätten, könnten sich den anteiligen Betrag ab April an den Ticket-Schaltern auszahlen lassen. Von April an genutzte Jahreskarten würden entsprechend preisreduziert. Wie Sozialticket-Inhaber erhielten auch Nutzer kalendergebundener Monatskarten zweimal 15 Euro in bar. Gleitende Monatskarten ab November sollen zwei Wochen länger gelten.

Alle Details sind in der am Donnerstag erschienenen Sonderausgabe des Kundenmagazins "punkt3-spezial" erläutert.

Insgesamt umfasst das zweite Entschädigungspaket der Berliner S-Bahn 70 Millionen Euro. Eine erste Entschädigungsrunde hatte es wegen des seit mehr als einem Jahr andauernden Chaos im täglichen Betrieb Dezember 2009 gegeben.

Unterdessen seien die Nachverhandlungen zwischen Senat und Deutscher Bahn über den bis 2017 laufenden S-Bahn-Vertrag bisher nicht abgeschlossen. Es liefen derzeit Gespräche, um eine Einigung herbeizuführen, sagte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus. Ziel sei, die Gespräche noch im Februar zu beenden.

Sollte dies nicht möglich sein, werde er sich erneut persönlich einschalten und mit Bahn-Chef Rüdiger Grube nach einer Lösung suchen, sagte Wowereit. Ungeachtet dessen werde der Senat weiterhin die Zuwendungen an die S-Bahn kürzen, solange es nur ein eingeschränktes Verkehrsangebot gebe. Ein anderes Druckmittel habe die Landesregierung vorerst nicht, weil Verträge gelten. Erst nach dessen Auslaufen könnte ein Teil des Netzes ausgeschrieben werden. Diese Möglichkeit halte sich der Senat offen.

(DDP/spo)
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