Feier in Chile Margot Honecker wird 80

Berlin (RPO). Sie war eine der meist gehasstesten Frauen der DDR: Margot Honecker, Witwe des ehemaligen Staats Erich Honecker. Am Dienstag feiert sie in Chile ihren 80. Geburtstag. Die langjährige DDR-Ministerin für Volksbildung will den Ehrentag im Kreise ihrer Familie begehen.

 Margot und Erich Honecker, hier bei einem Spaziergang in der chilenischen Botschaft von Moskau im Jahr 1992.

Margot und Erich Honecker, hier bei einem Spaziergang in der chilenischen Botschaft von Moskau im Jahr 1992.

Foto: AP

"Ist doch klar, dass meine Familie kommt", sagte die seit 15 Jahren in Chile lebende Honecker der "Bild"-Zeitung. Gerüchte über einen Streit mit ihrer Tochter Sonja wies sie zurück: "Gerede - sie wird kommen und ihre Kinder mitbringen." Honecker lehnt seit Jahren Interviews ab. Das knappe Gespräch mit der "Bild" wurde offenbar auf dem Weg zum Einkaufen abgehalten.

Sehnsucht nach Deutschland habe sie nicht, sagte Honecker. Was sie Deutschland wünsche? "Ach ja. Schreiben Sie doch, dass ich mir für Deutschland wünsche, dass es dem Land in Zukunft besser gehen möge. Dass kein Sozialabbau mehr stattfindet. Und dass Frieden ist. Ja. Das wünsche ich mir."

Margot Honecker war im Sommer 1992 aus ihrem Moskauer Exil allein nach Santiago zu ihrer Tochter Sonja und deren Kindern ausgereist. Gegen ihren Mann lag ein Haftbefehl wegen der Todesschüsse an der Mauer vor.

1993 folgte der schwer krebskranke Erich Honecker und starb dort im Mai 1994 im Alter von 81 Jahren. Die ehemalige Volksbildungsministerin bekommt eine monatliche Rente von rund 1.500 Euro.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort