Tote Tiefkühltruhen-Babys aus Erfurt Mutter gibt Namen des Vaters preis

Erfurt (RPO). In den Fall der beiden in einer Erfurter Tiefkühltruhe gefundenen Babyleichen kommt Bewegung. Die unter Totschlag-Verdacht stehende Mutter gab der Polizei jetzt die Identidät des Vaters preis. Der Mann lebt offenbar in Baden-Württemberg und soll so schnell wie möglich vernommen werden.

 Mitarbeiter der Spurensicherung betreten die Fundwohnung. Der Sohn hatte die Leichen entdeckt, als er eine Pizza aus der Kühltruhe holen wollte.

Mitarbeiter der Spurensicherung betreten die Fundwohnung. Der Sohn hatte die Leichen entdeckt, als er eine Pizza aus der Kühltruhe holen wollte.

Foto: AP, AP

Nach Angaben der 35-jährigen Verdächtigen war sie drei Jahre mit dem Mann zusammen. Kurz vor der Geburt des zweiten Kindes sei die Beziehung zerbrochen. Unklar ist bislang, ob der Mann von den Schwangerschaften gewusst hat. In einer ersten Vernehmung hatte die Frau bereits zugegeben, die Schwangerschaften verheimlicht und die Kinder allein zur Welt gebracht zu haben.

Die Untersuchung der beiden toten Säuglinge wird nach Angaben der Staatsanwaltschaft voraussichtlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Es seien noch zusätzliche Untersuchungen erforderlich. Ein erstes gerichtsmedizinisches Gutachten hatte ergeben, dass der 2004 geborene Junge mindestens 30 Minuten gelebt hat. Das andere Baby war 2002 zur Welt gekommen. Die Umstände seines Todes geben den Pathologen ebenfalls noch Rätsel auf.

Die tiefgefrorenen Babyleichen waren in der Nacht zum Samstag vom 15-jährigen Sohn der Wohnungsbesitzerin in Müllsäcken im untersten Fach der Tiefkühltruhe gefunden worden. Die 35-jährige Frau hatte zugegeben, die beiden Kinder geboren und in die Tiefkühltruhe gelegt zu haben. Als Motiv gab die Frau an, dass die Kinder nicht in ihre berufliche Planung passten. Ursprünglich habe sie die Babys in einer Babyklappe ablegen wollen. Warum sie es letztlich nicht tat, wurde noch nicht geklärt.

Die Mutter der toten Säuglinge befindet sich seit Sonntag in Haft. Sie wird laut Staatsanwaltschaft dringend des Totschlags verdächtigt. Der 15-jährige Sohn befindet sich in psychologischer Betreuung.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort