Schnee bis Mittwoch Ferienruhe verhindert Verkehrschaos

Frankfurt/Main (rpo). Der nachweihnachtliche Wintereinbruch hat auf vielen Straßen Deutschlands zu Schnee und Eisglätte geführt. Doch das befürchtete Schneechaos blieb aus, wahrscheinlich, weil viele Berufspendler in Urlaub sind. Hunderte von Blechschäden gab es am Dienstag trotzdem, doch die gingen meist glimpflich aus.

 Der Deutsche Wetterdienst rät, auf unnötige Autofahrten zu verzichten. Wer trotzdem raus muss, sollte vorsichtig fahren.

Der Deutsche Wetterdienst rät, auf unnötige Autofahrten zu verzichten. Wer trotzdem raus muss, sollte vorsichtig fahren.

Foto: ddp, ddp

Am stärksten traf der erneute Winterbruch einmal mehr Hessen und Rheinland-Pfalz. Nach Auskunft der Verkehrsmeldestellen war der Verkehr wegen glatter Straßen vielfach stark beeinträchtigt, doch kam es nirgends zu länger anhaltenden Staus. Die wenigen quer stehenden Lastwagen konnten schnell wieder in die Spur gezogen werden, so dass sich die Beeinträchtigungen in Grenzen hielten.

Auch im Norden und im mittleren Westen Deutschland sorgten Schnee und Eis für glatte Straßen. Obgleich die Polizei den Autofahrern überwiegend besonnenes Fahren bescheinigte, ereigneten sich hunderte von Auffahrunfällen. Der zunächst einzige tödliche Unfall, den die Polizei unzweifelhaft auf die Straßenglätte zurückführte, ereignete sich in Bonn. Dort starb am frühen Dienstagmorgen ein 58-jähriger Rollerfahrer. Er war auf der Straße wegen Glätte zu Fall gekommen und wurde von einem nachfolgenden Auto überfahren.

In den Ballungsgebieten häuften sich die Unfälle mit zunehmendem Schneefall. Allein im Stadtgebiet von Frankfurt am Main wurden rund 50 Blechschäden gemeldet, nicht eingerechnet diejenigen, die von den Fahrern unter sich und ohne Polizei geregelt wurden. Aus Essen wurden 51 Unfälle gemeldet, aus dem Großraum Kiel mehr als 30.

Spätestens vom Dienstagvormittag an gab es auf den Fernstraßen jedoch kaum noch Störungen, nachdem die Behinderungen an einigen Autobahnabschnitten der A5 und der A3 abgeflaut waren. "Der Verkehr läuft zäh, aber er läuft", sagte ein Beamter zur Lage. Ausdrücklich hob er jedoch hervor, dass die Verkehrslage wegen des Neuschnees ungleich schwieriger gewesen wäre, wenn nicht viele Menschen zwischen den Jahren Urlaub machen würden.

Der Deutsche Wetterdienst verwies am Dienstagvormittag erneut auf mögliche Schneefälle, zog aber Unwetterwarnungen für Nord- und Mittelhessen, den Westerwald, Rheinland-Pfalz und das Saarland wieder zurück. Das schneereiche Tiefdruckgebiet sollte den Meteorologen zufolge über Mitteleuropa nach Südwesten ziehen und sich dabei aber nur langsam abschwächen.

Schneefälle bis Mittwoch

Trotz der eher entspannten Lage empfahl der Wetterdienst dringend, unnötige Autofahrten zu unterlassen und auch sonst nur mit Winterausrüstung zu fahren. Angesichts der Straßenglätte wurden Schwerlaster mit Chemietransporten über Radio aufgefordert, den nächsten Parkplatz anzufahren.

Behinderungen durch Schneefälle auch in den nächsten Tagen wollten die Meteorologen nicht ausschließen. In der jüngsten Prognose des Deutschen Wetterdienstes vom Dienstagmittag wurden für die Nacht zum Mittwoch für große Teile Deutschlands starke Bewölkung und zeitweise Schneefall sowie Temperaturen zwischen minus fünf und minus neun Grad vorhergesagt. Auch am Mittwoch und Donnerstag soll es weiter stark bewölkt sein, wobei vor allem im Norden weiter Schnee angesagt ist. Erst für Freitag erwarten die Meteorologen eine Wetterberuhigung mit Sonnenschein.

(ap)
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