Unfallursache noch unklar Ermittlungen nach Flugzeugabsturz bei Kiel

Kiel (RPO). Nach dem Absturz einer einmotorigen Sportmaschine am Sonntag nahe der Ortschaft Blocksdorf bei Kiel ist die Absturzursache weiter ungeklärt. Bei dem Unglück waren die zwei Insassen ums Leben gekommen.

 Nach dem Flugzeug-Unglück in der Nähe von Kiel sicherten Einsatzkräfte die Absturzstelle.

Nach dem Flugzeug-Unglück in der Nähe von Kiel sicherten Einsatzkräfte die Absturzstelle.

Foto: dapd

Der Ermittler habe noch am Sonntagabend am Unfallort mit den Arbeiten begonnen, sagte ein Sprecher der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) auf dapd-Anfrage in Braunschweig.

Nach der ersten Spurensicherung an der Unfallstelle konnten auch die beiden Absturzopfer aus dem Wrack der Lancair 235 geborgen werden. Die Ermittlungen in dem Maisfeld im Naturpark Westensee sollten am Montag fortgesetzt werden. Gleichzeitig werden in Braunschweig die Radaraufzeichnungen der Deutschen Flugsicherung nach einem Hinweis zur Absturzursache durchsucht.

Start in Itzehoe

Das Sportflugzeug war nach Auskunft der Flugleitung am Sonntag um 13.12 Uhr auf dem ehemaligen Militärflugplatz Hungriger Wolf bei Itzehoe zu einem Rundflug über Schleswig-Holstein gestartet. Neben dem 40-jährigen Flugzeugeigner aus Hamburg soll ein weiterer Mann aus dessen Bekanntenkreis an Bord gewesen sein.

Die Flugleitung schloss Kraftstoffmangel als Ursache aus. Kurz vor dem Start habe der Pilot 30 Liter Benzin getankt, die in den 18 Minuten bis zum Unglück unmöglich hätten aufgebraucht werden können. Die Maschine habe als "schneller Hirsch", aber auch als "eigen" und "zickig" gegolten, da sie für die erreichte Geschwindigkeit untermotorisiert sei, sagte der Flugleiter. Der Pilot selbst sei erfahren gewesen. Erst vor kurzen sei er mit der Unglücksmaschine nach Mannheim und zurück nach Itzehoe geflogen.

Keine Beziehung nach Braunschweig

Entgegen ersten Meldungen kam die Maschine nicht aus Braunschweig. "Wir waren der Vorbesitzer des fraglichen Flugzeuges. Es wurde aber vor einem halben Jahr an einen Privatmann verkauft", sagte Götz Ulrich von der Interessengemeinschaft Flugtechnik Braunschweig e.V.. Er stellte damit klar, dass der Verein mit angeschlossener Flugschule in keiner Verbindung zu dem Unglück stehe. Der letzte Start in Braunschweig hat nach den Daten der dortigen Flugleitung im Mai 2011 stattgefunden.

Der zweisitzige Tiefdecker war am Sonntag gegen 13.30 Uhr in dem Maisfeld bei Blocksdorf zerschellt. Zuvor hatte ein Zeuge nach Polizeiangaben vom Boden aus Motoraussetzer bemerkt und die Polizei verständigt. Erst nach längerer Suche gelang es dem Rettungshubschrauber Christoph 47, die Absturzstelle zu finden. Für die beiden Flugzeuginsassen kam jede Hilfe zu spät, wie ein Sprecher der Feuerwehr in Kiel sagte.

(DAPD)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort