<P>Berlin (rpo). Dem Ex-Fußballstar Oliver Bierhoff reichen die Fernsehauftritte nicht mehr, jetzt hat er an der Uni-Berlin auch noch doziert - und fordert uns zu mehr Leistung auf.

Der frühere Kapitän der Fußball-Nationalmannschaft, Oliver Bierhoff, fordert eine stärkere Anerkennung von Wettbewerb und Leistung in der deutschen Gesellschaft. Die Bundesrepublik mit ihren Ansprüchen an den eigenen Wohlstand könne sich ein "verqueres Verhältnis zum Wettbewerb nicht leisten", sagte Bierhoff am Mittwoch vor Studenten der Berliner Humboldt-Universität zur Eröffnung des Sommersemesters.

Wettbewerb und Leistung habe in Deutschland für viele "den Anschein des Unsozialen", sagte Bierhoff in der Vorlesung zum Thema "Was die Gesellschaft vom Sport lernen kann" auf Einladung der Initiative "Neue Soziale Marktwirtschaft". Für Sportler wie für Unternehmer sei beides "eine Herausforderung und sogar Voraussetzung für erfolgreiches Handeln". Dies müsse für die gesamte Gesellschaft gelten, um die Akzeptanz für die notwendigen Reformen zu erhöhen. "Jeder wartet auf den großen Ruck, denkt aber nicht daran, selbst im Kleinen anzufangen", beklagte der ehemalige Fußballprofi.

Der Geschäftsführer der Initiative "Neue Soziale Marktwirtschaft", Tasso Enzweiler, sagte, "mehr 'Sportsgeist' würde in Deutschland auch zu mehr Reformbereitschaft führen".