Drastischer Rückgang von Facharztbesuchen „Gehen Sie zu Arzt“ - Jens Spahn appelliert an Bürger

Berlin · Angesichts eines drastischen Rückgangs von Facharzt-Besuchen seit Beginn der Corona-Pandemie hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nun mit einem eindringlichen Appell an die Bundesbürger gewandt.

 Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, spricht bei der Sitzung des Bundestages teil. Archivfoto.

Jens Spahn (CDU), Bundesminister für Gesundheit, spricht bei der Sitzung des Bundestages teil. Archivfoto.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

"Gehen Sie zum Arzt!", sagte Spahn am Freitag dem Streaming-Portal "Bild live". "Scheuen Sie sich nicht, bei Beschwerden eine Praxis und im Notfall ein Krankenhaus aufzusuchen." Rechtzeitige Behandlung könne Leben retten. Der Appell erfolgte gemeinsam mit den Kassenärzten und dem Deutschen Krankenhausverband.

Seit Beginn der Corona-Pandemie sei "die Zahl der Arztbesuche und Krankenhausbehandlungen drastisch zurückgegangen", sagte Spahn. Viele hätten offenbar Angst, sich anzustecken. Doch diese Angst sei unbegründet. "Das Risiko ist sehr gering", betonte der Minister. Praxen und Krankenhäuser hätten sich auf die Corona-Patienten eingestellt. Infizierte würden strikt von anderen Patienten getrennt. "Ärzte und Pflegekräfte halten professionelle Sicherheitsauflagen ein, schützen sich und ihre Patienten", so Spahn.

Der Gesundheitsminister, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Deutsche Krankenhausgesellschaft beziehen sich auf Umfragen, wonach etwa Fachärzte für Herz-Kreislauferkrankungen oder Krebs einen Rückgang der Patientenzahlen um bis zu 50 Prozent verzeichnen. Bei Zahnärzten sind es demnach sogar bis zu 80 Prozent. "Viele Ärzte berichten, dass die Zahl der Patienten mit Schlaganfällen, mit Herzinfarkten stark zurückgegangen ist", sagte Spahn.

(anst/AFP)
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