Leiter der Infektiologie der Uni-Klinik Köln Experte sieht Demonstrationen wie „ungeplante Studien“

Köln · Der Kölner Infektiologe Gerd Fätkenheuer sieht in den großen Anti-Rassismus-Demonstrationen eine Chance, das weitere Infektionsgeschehen zu beobachten und entsprechende Schlüsse daraus ziehen zu können.

 Zahlreiche Menschen demonstrieren bei einer "Silent Demo" gegen Rassismus und Polizeigewalt in Düsseldorf.

Zahlreiche Menschen demonstrieren bei einer "Silent Demo" gegen Rassismus und Polizeigewalt in Düsseldorf.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Die großen Anti-Rassismus-Demonstrationen in mehreren deutschen Städten am vergangenen Wochenende könnten nach Einschätzung des Infektiologen Gerd Fätkenheuer eine „ungeplante Studie“ zur Corona-Pandemie sein. Es könne aufschlussreich sein zu beobachten, wie sich das Infektionsgeschehen nun weiter entwickle, sagte der Wissenschaftler dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch).

Die Auswertung „könnte sehr wichtige Aufschlüsse liefern - mitsamt der Konsequenz, dass weitere politische Lockerungen beschlossen werden könnten, wenn keine vermehrten Infektionen auftreten“. Dann wäre für ihn die Folgerung denkbar, „dass man diese Art der Zusammenkunft bei vernünftigem Verhalten der Teilnehmer erlaubt“.

Fätkenheuer ist Leiter der Infektiologie am Universitätsklinikum Köln und war von 2013 bis 2019 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.

(chal/dpa)
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