Virologen-Streit könnte sich legen Kekulé lobt neue Veröffentlichung der Drosten-Studie

Berlin · Nach dem medialen Schlagabtausch zwischen den Virologen Alexander Kekulé und Christian Drosten zu dessen Corona-Studie, haben die beiden Virologen nun offenbar in einem Telefongespräch Differenzen beigelegt.

 Christian Drosten bekommt Zuspruch von Alexander Kekulé.

Christian Drosten bekommt Zuspruch von Alexander Kekulé.

Foto: dpa/Michael Kappeler

Das Team um den Berliner Virologen Christian Drosten ist auch in einer überarbeiteten und erweiterten Fassung der Studie zur Verbreitung des Coronavirus durch Kinder bei seiner These geblieben, dass Kinder das Virus ähnlich verbreiten wie Erwachsene.

Der Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Halle, Alexander Kekulé, hatte die Studie zunächst kritisiert, woraufhin es zwischen den Wissenschaftlern zu einem medialen Schlagabtausch kam. Die aktualisierte Corona-Studie lobte der Hallenser Virologe nun. "Ich finde die neue Arbeit sehr gut", sagte Kekulé am Mittwoch im Podcast des Mitteldeutschen Rundfunks. Die Kritik der Statistiker sei aufgegriffen worden, deshalb sei die Studie jetzt handwerklich gut.

Kekulé äußerte im Podcast die Hoffnung, dass der Streit mit Drosten nun ausgeräumt ist. "Ich habe gestern über eine Stunde mit ihm telefoniert - ich hatte nicht den Eindruck, dass da irgendwie persönliche oder auch inhaltliche Diskrepanzen da sind." Die Corona-Debatte sei emotional sehr aufgeheizt. Das dürfe aber nicht dazu führen, dass die Wissenschaftler an Glaubwürdigkeit verlören.

Der nun veröffentlichte 28-seitige Text ist immer noch ein sogenanntes Preprint, das noch nicht zur Veröffentlichung in einem wissenschaftlichen Fachmagazin ansteht, sondern wie üblich wissenschaftlich diskutiert werden muss.

Drosten hatte die Kernaussage der Forschungen bereits im April veröffentlicht. Zuletzt zitierte die "Bild"-Zeitung Statistiker mit Zweifeln an dieser ersten Arbeit. Die zitierten Forscher distanzierten sich allerdings später von der Berichterstattung.

(anst/AFP)
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