Wer ist Alexander Kekulé?
Der Arzt Alexander Kekulé wurde durch seinen Podcast – den Corona-Kompass – bekannt. Seit Beginn der Pandemie äußerte er sich regelmäßig öffentlich zu Corona und den Schutzmaßnahmen und klärt wissenschaftliche Hintergründe auf.
Bevor er in der Corona-Krise einen größeren Bekanntheitsgrad erlangte, arbeitete Alexander Kekulé als Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie sowie Facharzt für Laboratoriumsmedizin. Später arbeitete er als stellvertretender Institutsleiter des Instituts für Virologie der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und als Lehrstuhl für medizinische Mikrobiologie und Virologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Sachsen-Anhalt.
Wann wurde Alexander Kekulé geboren?
Alexander S. Kekulé wurde am siebten November 1958 in München geboren. Bei seiner Geburt trug er noch den Nachnahmen seines Stiefvaters, Regisseur Wolfgang Urchs. Seine Mutter ist die Autorin Dagmar Kekulé. Er besuchte zunächst die Waldorfschule und später das Rupprecht-Gymnasium in München.
Als Kind machte er durch seine Eltern erste Schauspielerfahrungen, spielte 1968 im Alter von 10 Jahren die Hauptrolle im Film Bübchen. Nach seinem Abitur im Jahr 1979 nahm er ein Studium in Philosophie, Biochemie und Humanmedizin in Berlin auf.
Was hat Alexander Kekulé studiert?
Nach seinem Abitur studierte Alexander Kekulé zunächst an der freien Universität Berlin, später an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Schwerpunkte waren Philosophie, Biochemie und Humanmedizin. 1987 schloss er sein Studium ab. Nach einem Abstecher in die Arbeitswelt forschte er für seine Promovierung.
Als Doktorand arbeitete er zwischen 1988 und 1993 am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei dem bekannten Molekularbiologen Peter Hans Hofschneider. 1990 erhielt er seinen Doktor in Biochemie von der Freien Universität Berlin. Zwei Jahre später promovierte er im Fach Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Dann habilitierte er sich im Fach Virologie und medizinische Mikrobiologie an der Technischen Universität in München und begann danach sein Assistenzjahr in einem Münchener Krankenhaus mit dem Schwerpunkt Innere Medizin.
Als was arbeitet Alexander Kekulé?
Nach einem Praktikum in New York kehrte er 1988 zur Vertiefung seines Studiums an die Universität zurück. Nach seiner Promotion in Biochemie und Medizin und dem Assistenzjahr als Arzt der Inneren Medizin arbeitete er am Max von Pettenkofer-Institut der LMU München.
Dort arbeitete er von 1994 bis 1996. Ab 1998 war er der stellvertretende Leiter des Instituts für Virologie der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Ab 1999 trat er einen Lehrstuhl für medizinische Mikrobiologie und Virologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Sachsen-Anhalt an. Er trägt den vollen Titel Prof. Dr. Med. Dr. rer. nat. Alexander S. Kekulé.
Den Lehrstuhl an der Universität in Halle-Wittenberg hält er auch heute noch. Doch das Aufgabengebiet des Facharztes für Virologie und Infektionsepidemiologie hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 deutlich vergrößert: Seit dem 16. März 2020 produziert der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) den Podcast „Kekulés Corona-Kompass“ mit dem Facharzt.
In diesem Podcast erklärt Kekulé wissenschaftliche Hintergründe zu Corona, schätzt die aktuelle Corona-Lage und die politischen Maßnahmen ein und beantwortet Fragen der Zuhörer. Begleitet wird er von dem Moderator Camillo Schumann.
Schon vor der Corona-Krise war er regelmäßig publizistisch tätig, veröffentlichte Beiträge in „Die Zeit“ und „Der Spiegel“ zu wissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Themen in seinen Fachbereichen. Seit 1999 schreibt er außerdem eine Kolumne in „Der Tagesspiegel“ mit dem Titel „Was Wissen schafft“.
Welche Rolle spielt Alexander Kekulé in der Coronakrise?
Alexander Kekulé war neben Christian Drosten und Hendrik Streeck einer der Virologen, der sich seit Anfang der Corona-Pandemie in den Medien zeigte und besorgten Bürgern Antworten gab. Seit dem 16. März 2020 führt er gemeinsam mit dem Moderator Camillo Schumann einen Corona-Podcast.
Bei „Kekulés Corona-Kompass“ handelt es sich um eine Produktion des MDR. Folgen werden mehrmals wöchentlich veröffentlicht – im MDR-Radio, auf der MDR-Webseite, in der ARD-Mediathek, auf YouTube und in verschiedenen Podcast-Apps wie Google Podcast, Apple Podcasts und Spotify.
Nachdem der NDR seit Februar 2020 den Podcast „Coronavirus-Update“ mit dem Virologen Christian Drosten produzierte, fragte der MDR den Virologen Kekulé, ob er Interesse an einem ähnlichen Format hätte. Der Biochemiker hatte sich zuvor schon mehrmals im Fernsehen zum Coronavirus geäußert.
Zeitweise belegte der Podcast den zweiten Platz im Beliebtheitsranking von Apple Podcasts – gleich nach „Coronavirus-Update“. Im April 2020 zählte der Podcast bereits über sechs Millionen Abrufe. Jede Folge ist zwischen 20 und 50 Minuten lang. Mittlerweile gibt es über 140 Folgen.
Während des Podcasts erklärt Alexander S. Kekulé wissenschaftliche Hintergründe zum Virus SARS-CoV-2, der daraus entstehenden Krankheit COVID-19 und beantwortet Fragen der Hörer, die ihn über E-Mail oder Telefon erreichen. Neben Christian Drosten und Hendrik Streeck ist Kekulé einer der wichtigsten „Medien-Virologen“ der Corona-Krise.
Unter anderem werden diese Fragen beantwortet:
- Wie wird das Coronavirus übertragen?
- Wie aussagekräftig sind Corona-Schnelltests?
- Sind die aktuellen Corona-Maßnahmen gerechtfertigt?
- Für wen ist COVID-19 gefährlich?
- Was bedeutet die Mutation des Virus SARS-CoV-2?
- Wie und wann entsteht eine Herdenimmunität gegen COVID-19?
- Wie funktioniert die COVID-19-Impfung?
- Wie sicher ist der Impfstoff?
Im Sommer 2020 schrieb er ein Buch über die Corona-Krise mit dem Titel des Podcasts: „Der Corona-Kompass: Wie wir mit der Pandemie leben und was wir daraus lernen können“. Das Buch erschien am zehnten November 2020 und warnte vor einer neuen Corona-Welle von ungeahnter Größenordnung.
Immer wieder kritisiert Kekulé den Umgang mit der Krise in der Politik – vor allem die Corona-Maßnahmen, die mal aus Teil-Lockdowns, mal aus Lockerungen bestehen. Viel mehr, so meint er, sollten Infektionsherde ausgeschaltet und ein langfristiges Konzept entwickelt werden.
Beispielsweise durch eine einheitliche Maskenpflicht und häufigere Corona-Tests. Auch müsse die Regierung Maßnahmen genauer erklären und wissenschaftlich begründen, damit die Bevölkerung die Notwendigkeit versteht und umsetzt, anstelle gegen Maßnahmen zu demonstrieren oder gar zu Corona-Leugnern zu werden.
Im Frühjahr 2021 plädierte Alexander Kekulé deswegen für die Verschärfung der Maskenpflicht. Diese sollte nicht nur für den öffentlichen Nahverkehr und das Einkaufen gelten, sondern für die meisten Kontaktherde zwischen Menschen, die nicht aus einem Haushalt stammen – beispielsweise im Büro.
Einer seiner größten Irrtümer in den frühen Tagen der Pandemie im Februar 2020 war, dass OP-Masken, wie sie in Asien genutzt werden, nicht gegen eine Ansteckung helfen könnten. Im öffentlichen Raum trägt er heute FFP2-Masken, um sich effektiv zu schützen.
Was hat Kekulé mit den chinesischen Medien zu tun?
Im Dezember 2020 wurde eine Aussage von Kekulé in den chinesischen Medien aufgegriffen. Der Virologe sagte, dass Norditalien der Startschuss für die Pandemie war. Die chinesischen Medien interpretierten seine Worte so, dass das Virus seinen Ursprung in Italien und nicht in Wuhan hatte.
Alexander Kekulé hatte in einem Gespräch in der ZDF-Talkshow mit Markus Lanz gesagt, dass eine Mutation des Virus in Italien sich wahrscheinlich durch die höhere Übertragbarkeit in der ganzen Welt verbreitete, nicht das ursprüngliche Virus in der chinesischen Provinz Hubei. Außerdem konnten in alten Blutproben in Italien Antikörper des Virus bereits im September 2019 nachgewiesen werden.
Das chinesische Staatsfernsehen interpretierte diese Aussagen so, dass SARS-CoV-2 ursprünglich gar nicht aus China stammte. Der Virologe widersprach dieser Interpretation: Er sieht den Ursprung nach wie vor in China.
Seine Schlussfolgerung ist eine andere: Das Virus existierte wohl schon vor Dezember 2019 in Hubei und wurde in Einzelfällen unbemerkt in die Welt getragen – unter anderem nach Italien und Frankreich. Die Pandemie wurde jedoch erst ausgelöst, als das Virus in Norditalien mutierte und sich schneller ausbreitete.
Ist Alexander Kekulé verheiratet und hat er Kinder?
Alexander Kekulé ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Aufgrund seiner Arbeit pendelt der Virologe und Biochemiker zwischen Halle in Sachsen-Anhalt und seiner Heimatstadt München. Seine Familie lebt in München. Über seine Kinder und Frau ist wenig in der Öffentlichkeit bekannt.
In einem Interview gab er an, dass der 62-jährige Alexander Kekulé Kinder im Kita- und Grundschulalter hat und sich auch um sie sorge.
Die aktuellen Corona-Entwicklungen können Sie im Corona-Newsblog nachlesen.