Keine Schnittstelle mit Behörden Gesundheitsämter kritisieren fehlende Einbindung bei Corona-App

Köln · Die Gesundheitsämter haben eine fehlende Einbindung bei der Planung der Corona-App der Bundesregierung kritisiert. Das werde zu einer zusätzlichen Belastung belasten für die Ämter führen.

 Auf dem Bildschirm eines Apple iPhone SE ist der vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung herausgegebene Startschirm einer Corona Warn-App abgebildet.

Auf dem Bildschirm eines Apple iPhone SE ist der vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung herausgegebene Startschirm einer Corona Warn-App abgebildet.

Foto: dpa/Stefan Jaitner

Es gebe keine Schnittstelle zwischen der App und den Ämtern, sagte die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdiensts (BVÖGD), Ute Teichert, am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" von RTL und ntv.

Die App laufe parallel zum normalen Meldesystem der Gesundheitsämter. "Wenn Sie ein Signal über ihre App bekommen, dass sie Kontaktperson sind, dann fragen Sie sich ja, was soll ich denn jetzt machen - sprich, Sie brauchen auch eine Beratung im Hintergrund", sagte Teichert. Der Kontakt zum öffentlichen Gesundheitsdienst fehle, kritisierte die BVÖGD-Vorsitzende. Sie schlug eine Nachbearbeitung vor.

Die App werde die Gesundheitsämter nicht entlasten, sondern zu mehr Arbeit führen. Schon ohne Pandemie hätten die Gesundheitsbehörden zu wenig Personal, um alle gesetzlichen Aufgaben zu erfüllen. Da sich die Ämter in den vergangenen Monaten mit Hilfe von Freiwilligen ausschließlich auf die Bekämpfung der Corona-Pandemie konzentriert hätten, sei alles andere zwangsläufig liegen geblieben. Teichert forderte langfristig mehr Personal, auch auf Landes- und Bundesebene.

(anst/AFP)
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