Proteste in Düsseldorf Veranstalter zählen rund 20.000 Teilnehmer bei Anti-Rassismus-Demo

Düsseldorf · Zahlreiche Demonstranten haben am Samstag an einem Protestmarsch durch die Düsseldorfer Innenstadt teilgenommen. Auf dem Weg zum Landtag schlossen sich immer mehr Menschen an. Sie legten Schweigeminuten ein und gingen auf die Knie.

Fotos: Tausende Menschen bei Demo gegen Rassismus in Düsseldorf
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Silent-Demo in Düsseldorf

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Foto: Marc Ingel

Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd demonstrieren am Samstag in mehreren NRW-Städten zahlreiche Menschen gegen Rassismus. Auch in Düsseldorf sind die Menschen auf die Straße gegangen.

Es waren vorwiegend junge Menschen, die sich maskiert in Zehner-Gruppen Richtung Landtag bewegten. Die Stimmung war absolut friedlich, das Verhalten diszipliniert, berichtete unser Reporter vor Ort. Auf ihrem Weg legten die Demonstranten Schweigeminuten ein und knien nieder. Die Veranstalter gingen von rund 20.000 Menschen aus. Angemeldet waren der Polizei zufolge zuvor 2000 Menschen. Ein Sprecher der Polizei sagte, dass mehr Demonstranten auf den Straßen waren als erwartet.

Zwar war die Demo als stiller Marsch geplant, aber immer wieder waren die Rufe „No Justice, No Peace“ und „Black Lives Matter“ zu hören. Rufe, die auch bei den Protesten in den Vereinigten Staaten immer wieder fallen. „Wir haben genug gesehen und zu lange nichts getan. Es ist Zeit, tätig zu werden“, erklärte die 23-jährige Demo-Leiterin Sephora Bidiamba.

Hintergrund der Demonstrationen ist der Tod von Floyd am 25. Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz in der US-Großstadt Minneapolis. Wegen seines Todes kam es zu Protesten und teilweise auch Ausschreitungen in mehreren Städten der USA.

Die Demonstranten wurden aufgefordert, in schwarzer Kleidung zu erscheinen. Man wolle während der Demonstrationen still und schweigend („silent“) an den Tod von Floyd erinnern.

Die Demo in Düsseldorf startete am DGB-Gebäude. Von dort aus zogen die Demonstranten schweigend über die Friedrich-Ebert-Straße, Oststraße, Graf-Adolf-Straße, Haroldstraße bis zum Landtag. Die Autofahrer, die deshalb warten mussten, reagierten zum Großteil nicht genervt, sondern unterstützten die Demonstranten durch Hupen und Applaus.

Anschließend sollten laut Organisatoren Gesang, Reden, Poetry Slam und Schweigeminuten folgen. „Bitte beachtet die Maskenpflicht und hört auf unsere Ordner bezüglich der Mindestabstände“, teilten die Organisatoren auf Instragram mit.

„Diskriminierung, soziale und ökonomische Ausgrenzung sowie körperliche Angriffe bis hin zum Mord von Menschen mit schwarzer Hautfarbe sind ein globales Problem“, hieß es von den Organisatoren. Viele der Demonstranten hielten Plakate mit der Aufschrift „I can't breathe“ („Ich kann nicht atmen“) hoch. Worte, die George Floyd kurz vor seinem Tod immer wieder sagte. Auch den Namen des verstorbenen Floyds wiederholten die Demonstranten in Düsseldorf. Fast alle trugen nach vorheriger Anordnung der Veranstalter schwarze Oberteile und hielten ihre Faust hoch. Bei der Kundgebung rief ein Demonstrant über ein Megafon „Rassismus mit Stolz, mit Stärke, mit Präsenz bekämpfen“.

(arc/dtm/kron/dpa)
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