Leserfragen zu Corona Warum steigen die Infektionszahlen trotz R-Wert unter Eins dramatisch an?

Düsseldorf · Wir beantworten die häufigsten Leserfragen zur Corona-Pandemie. Heute: Wie kann es sein, dass wir uns in einem exponentiellen Wachstum bei den Corona-Infektionen befinden, wenn der Reproduktionsfaktor aktuell unter Eins liegt?

 Ein Mann bekommt einen Nasenabstrich an der Corona-Teststation am Hauptbahnhof in Köln (Archivfoto).

Ein Mann bekommt einen Nasenabstrich an der Corona-Teststation am Hauptbahnhof in Köln (Archivfoto).

Foto: dpa/Marius Becker

Grundsätzlich ist es richtig: Wenn der R-Wert unter Eins sinkt, geht die Zahl der Neuinfektionen zurück, bei Eins haben wir lineares Wachstum, die Zahl der Neufälle bleibt gleich. Und exponentielles Wachstum stellt sich nur bei R größer als Eins ein. Allerdings schwankt der R-Wert stark und ist eine Zufallsvariable, gezogen als Stichprobe aus der Grundgesamtheit.

Zuletzt hat sich der R-Wert im Trend erhöht und lag zumindest im Sieben-Tage-Schnitt meist über Eins. Das hieße exponentielles Wachstum (wie bei Zins und Zinseszins). Insofern könnte ein Wert unter Eins - wie etwa der Wert von 0,97 am Freitag - nur ein statistischer Ausreißer sein. Man muss das über einen längeren Zeitraum beobachten. Die letzten Werte des RKI lagen immer über Eins.

((ahar))
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