Berlin Berliner Bürgermeister will Unisex-Toiletten einrichten

Berlin · Im Berliner Stadtteil Friedrichshain-Kreuzberg soll es künftig sogenannte Unisex-Toiletten geben. Sie sollen Menschen zur Verfügung stehen, die sich weder als Mann noch als Frau empfinden. Das hat das Parlament des Berliner Bezirks jetzt beschlossen. In der Begründung hieß es, Menschen, die sich nicht klar einem Geschlecht zugehörig fühlten, "könnten sich durch die klassische Geschlechtertrennung bei WCs diskriminiert fühlen. Deshalb müssten separate Klos für Unentschlossene und Transsexuelle geschaffen werden."

Eingebracht hatten den Antrag für die Einführung von Unisex-Toiletten die Piraten-Partei. Verabschiedet wurde der Vorschlag auch von SPD, Grünen und der Linkspartei. Der Bezirksbürgermeister des Szene-Stadtteils in Berlin, Franz Schulz (64) von den Grünen, sagte der "Bild"-Zeitung: "Ich sehe die Einführung von Unisex-Toiletten vor allem als Test, um zu sehen, wie groß die Akzeptanz ist."

Wie viele intersexuelle Menschen in seinem Stadtbezirk mit etwa 280 000 Einwohnern leben, konnte er nicht sagen. "Ich denke aber mal, dass es in einem toleranten und bunten Bezirk wie Friedrichshain-Kreuzberg mehr sind als anderswo in Deutschland."

Bereits 2009 kämpften vier Philosophiestudenten an der Berliner Humboldt-Universität für Unisex-Toiletten, scheiterten allerdings. Die Universität lehnte den Vorschlag wegen "fehlender Akzeptanz der betroffenen Beschäftigten" ab. Einige große Diskotheken wie das "P1" in München und das "Berghain" in Berlin haben dagegen bereits Unisex-Toiletten oder zumindest gemeinsame Vorräume eingeführt.

(RP)
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