18 Tote bei Angriffen in Pakistan Taliban richten Schiiten hin

Islamabad/Kandahar · In Pakistan haben als Soldaten verkleidete Taliban-Kämpfer 18 schiitische Männer hingerichtet. Sie stoppten Busse, sortierten die Schiiten unter den Reisenden aus und erschossen sie. In Afghanistan sägten Taliban-Kämpfer an einer Rohrbombe und sprengten sich selbst in die Luft.

2011: 547 Tage in den Händen der Taliban: Reporter zurück in der Heimat
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Bei einem Taliban-Angriff auf Schiiten im Nordwesten Pakistans wurden am Dienstag mindestens 18 Angehörige der religiösen Minderheit getötet. Ein Polizeisprecher sagte, als Soldaten verkleidete Aufständische hätten im Distrikt Kohistan in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa insgesamt vier Busse mit 117 Passagieren gestoppt, darunter auch Frauen und Kinder. Die Angreifer hätten die männlichen Schiiten von den anderen Reisenden getrennt, in eine Linie aufgestellt und erschossen. Neun Menschen seien verletzt worden.

Nach Polizeiangaben waren die Busse aus Rawalpindi bei Islamabad auf dem Weg in die nordpakistanische Stadt Gilgit. Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Ein Taliban-Sprecher sagte: "Unsere Freunde in Kohistan haben den Angriff ausgeführt." Zwischen radikalen Angehörigen der sunnitischen Mehrheit wie den Taliban und Schiiten kommt es immer wieder zu gewalttätigen Konflikten, die zahlreiche Menschen das Leben kosten.

Bei zwei Bombenexplosionen in der südafghanischen Provinz Helmand wurden mindestens 14 Menschen getötet, darunter Frauen, Kinder und Taliban-Kämpfer. Der Sprecher der Provinzregierung, Daud Ahamdi, sagte am Dienstag, in einem Fall sei aus ungeklärten Gründen eine Bombe in einem Wohnhaus detoniert. Dabei seien vier Frauen, zwei Mädchen und ein Junge gestorben.

Im zweiten Fall sei eine Rohrbombe explodiert, als Aufständische an dem Rohr sägten, um den zu großen Sprengsatz in ein Auto verladen zu können, sagte Ahmadi. Unter den sieben bei der Detonation getöteten Taliban-Kämpfern sei ein Kommandeur.

(dpa)
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