Amoklauf an Schule in Ohio Zweites Todesopfer nach Schießerei

Washington · Nach einer Schießerei an einer Schule im US-Bundesstaat Ohio ist ein Schüler für hirntot erklärt worden. Das teilte die Gesundheitsbehörde des Bezirks Cuyahoga im Nordosten Ohios am Dienstag mit.

Ohio: Schüler erschießt Mitschüler in Schule
8 Bilder

Ohio: Schüler erschießt Mitschüler in Schule

8 Bilder

Er ist bereits das zweite Opfer des jugendlichen Amokschützen, der am Vortag in der vollbesetzten Kantine der High School von Chardon das Feuer auf seine Mitschüler eröffnet hatte. Demnach ist das Todesopfer ein 17-jähriger Schüler, nachdem bereits am Montag ein 16-Jähriger kurz nach den Schüssen in einem Krankenhaus gestorben war.

Drei weitere Schüler im Alter von 16, 17 und 18 Jahren wurden zum Teil schwer verletzt. Der mutmaßliche Schütze wurde festgenommen, er sollte noch am Dienstag vor dem Richter erscheinen.

Ein Teenager hatte am Morgen in der Cafeteria der High School in Chardon das Feuer eröffnet. Augenzeugen berichteten in US-Medien, wie die Schüler panisch aus dem Saal geflohen seien.

"Es war Terror. Jeder hatte nur den Tunnelblick, um hier rauszukommen", sagte der Schüler Nate Mueller dem TV-Sender ABC. Ein Lehrer verscheuchte den mutmaßlichen Schützen vom Schulgelände, die Polizei riegelte den 5000-Seelen-Ort komplett ab. Er flüchtete zunächst, stellte sich dann aber wenig später der Polizei.

Während die Behörden den Namen des mutmaßlichen Schützen zunächst nicht preisgaben, berichteten Medien übereinstimmend, gleich mehrere unmittelbare Augenzeugen hätten ihn erkannt. Demnach handele es sich um einen 17-Jährigen, der aber entgegen ersten Berichten nicht die High School, sondern eine andere Schule besucht habe.

Den Medien zufolge wurde der Junge als "verschlossen" beschrieben. Mitschüler beschrieben den Jungen als "Außenseiter", der Drohungen auf sozialen Netzwerken wie Twitter und Facebook hinterlassen habe. Weiter hieß es, er habe in "dunklen" Facebook-Eintragungen unzusammenhängend über Einsamkeit und den Wunsch nach Anerkennung gesprochen.

Eine Mitteilung Ende Dezember habe mit dem Satz geendet:
"Sterbt, ihr alle." Der Anwalt der Familie des mutmaßlichen Täters, Bob Farinacci, sagte unterdessen dem lokalen Sender WKYC, der Junge sei "sehr sehr verschreckt", "am Boden zerstört", und ihm tue alles "äußerst leid".

(dpa/AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort