Die Philippinerin ist die Partnerin eines der beiden Männer aus Kanada. Der Mann aus Norwegen ist der für den Jachthafen zuständige Manager der Ferienanlage.

Militärsprecher Alberto Caber sagte, mit ihren Geiseln seien die Bewaffneten an Bord von zwei motorisierten Kanus aus Samal Island geflohen. Sie hätten offenbar ihre Opfer gezielt ins Visier genommen, als sie am Montagabend die Ferienanlage Holiday Ocean View Samal im Norden der Insel betreten hätten, die rund 975 Kilometer südöstlich von Manila liegt. Rund um die Insel sei eine See-Blockade unterstützt von zwei Kanonenbooten aufgebaut worden, um die Entführer zu stoppen.

Polizeisprecher Antonio Rivera sagte, die Bewaffneten hätten auch versucht, ein ausländisches Paar von Bord einer Jacht zu entführen. Die beiden hätten sich jedoch gewehrt und es sei ihnen gelungen zu entkommen. Sie seien dabei leicht verletzt worden. Caber hatte zuvor gesagt, zwei Japaner hätten versucht, die Entführung zu verhindern. Es war nicht klar, ob es sich bei den beiden um das Paar auf der Jacht handelte.

Abu Sayyaf hat rund 400 Kämpfer. Sie kämpft seit 1991 im Süden der überwiegend katholischen Philippinen für ein Kalifat. Die Gruppe finanziert sich zum Teil aus Lösegeldern, die sie für Geiseln erpresst.

Bereits 2001 hatten Kämpfer der Gruppe versucht, aus einer Ferienanlage südlich von Ocean View Geiseln zu nehmen. Ein Jahr zuvor hatte die Gruppe Dutzende Philippiner und 21 Touristen, die meisten aus Europa, aus der Ferienanlage Sipadan entführt. 2001 kidnappten die Terroristen drei Amerikaner und 17 Philippiner aus der Anlage Dos Palmas in der Provinz Palawan. Sie halten derzeit noch Geiseln gefangen, darunter zwei aus Malaysia und einen Niederländer, der vor drei Jahren verschleppt worden war.