USA Fast 400 Tote durch Polizeischüsse seit Jahresbeginn

Washington · Mindestens 385 Menschen in den USA haben nach Recherchen einer US-Zeitung in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ihr Leben durch Polizeischüsse verloren.

Baltimore: Eine Stadt in Unruhe
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Die Unruhestadt Baltimore

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Laut dem Bericht der "Washington Post" sterben jeden Tag durchschnittlich mehr als zwei Menschen durch Polizeischüsse. Schwarze wurden demnach drei Mal häufiger getötet als Weiße oder Angehörige anderer Minderheiten.

Die meisten Polizeiopfer waren dem Bericht zufolge bewaffnet, meistens mit Pistolen. Nur 16 Prozent waren unbewaffnet oder hatten eine Spielzeugpistole dabei.

Die offiziellen Statistiken zu Polizeigewalt in den USA sind unvollständig, weil die rund 17.000 Polizeibehörden des Landes nicht verpflichtet sind, die Vorfälle zu melden. Vor dem Hintergrund der Debatte über Polizeigewalt und Rassismus sammelt die "Washington Post" nun selber Daten, um die Todesfälle durch Schusswaffengebrauch zu dokumentieren.

In den vergangenen Monaten hatten mehrere Fälle von tödlichen Schüssen auf Schwarze durch weiße Polizisten die USA erschüttert. Im August führte die Erschießung des unbewaffneten schwarzen Jugendlichen Michael Brown durch einen weißen Polizisten in der US-Kleinstadt Ferguson zu landesweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Seitdem machten mehrere weitere Fälle Schlagzeilen und lösten neue Proteste und Ausschreitungen aus.

(AFP)
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