Syrien Fassbomben des Assad-Regimes töten 71 Menschen
Aleppo · Mindestens 71 Menschen sind nach Angaben von Aktivisten durch sogenannte Fassbomben in der nordsyrischen Stadt Aleppo getötet worden. Unter den überwiegend zivilen Opfern sollen auch etliche Kinder sein.
Die international geächteten Fassbomben sind mit Sprengstoff und Metallsplittern gefüllte Eisentonnen, die von Helikoptern abgeworfen werden. Nur die Truppen des Machthabers Baschar al-Assad verfügen über Hubschrauber.
Bei den zwei Abwürfen am Samstag seien vor allem Zivilisten getötet worden, unter ihnen etliche Kinder, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die beiden betroffenen Stadtviertel werden von Aufständischen kontrolliert. Bilder, die Aktivisten ins Internet stellten, zeigten in langen Reihen in weiße Leinentücher gehüllte Leichen von Männern, Frauen und Kindern.
Wegen ihrer Streuwirkung töten Fassbomben in Wohngebieten immer auch viele Zivilisten. Eine von ihnen traf am Samstag einen Markt im Stadtteil Al-Bab. Allein bei dieser Bombardierung starben 59 Menschen. Der Stadtteil ist unter Kontrolle der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS).
Die andere Fassbombe, die über dem Stadtteil Al-Schaar niederging, tötete zwölf Menschen, unter ihnen vier Frauen und drei Kinder. Al-Schaar wird von einer gemäßigten Rebellenallianz kontrolliert.