Hintergrund USA: Vier Fälle stehen für Polizeigewalt gegen Schwarze
Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt lassen die USA nicht zur Ruhe kommen. Angefeuert werden sie von immer neuer Gewalt weißer Polizisten gegen Schwarze. Der Zorn der Demonstranten entzündet sich vor allem an vier Vorfällen aus den vergangenen Monaten. Ein Überblick.
Eric Garner
Der 43-jährige Familienvater (r.) starb Mitte Juli bei einem Polizeieinsatz in New York an den Folgen eines Würgegriffs, er wurde des illegalen Zigarettenverkaufs verdächtigt. "Ich kann nicht atmen", stieß der an Asthma leidende stämmige Mann als letzte Worte hervor, wie später auf einem Amateurvideo zu sehen war. Eine sogenannte Grand Jury entschied, keine Anklage gegen den weißen Polizisten Daniel Pantaleo zu erheben.
Tamir Rice
Der Zwölfjährige starb Ende November in Cleveland im Bundesstaat Ohio durch Schüsse aus der Waffe eines weißen Polizisten. Beamte hielten eine Waffenattrappe, die der Junge in den Händen hielt, für echt. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten, dass der Polizist nach der Ankunft am Ort des Geschehens binnen Sekunden schoss. Angaben eines Anwohners, der beim Alarmierungs-Notruf bei der Polizei von einer vermutlich unechten Waffe in den Händen des Kindes sprach, wurden den Beamten offenbar nicht übermittelt.
Rumain Brisbon
Der 34-Jährige wurde in Phoenix im Bundesstaat Arizona von einem weißen Polizisten erschossen. Offiziellen Angaben zufolge war der Beamte wegen vermuteter Drogendelikte vor einem Geschäft im Einsatz, als es eine Auseinandersetzung gab und er zwei Schüsse abfeuerte. Demnach vermutete der Polizist eine Waffe in der Tasche des Mannes. Dort befand sich jedoch lediglich eine Packung mit Medikamenten, die auch als Aufputschmittel benutzt werden können.