Terrormiliz Boko Haram Mindestens 30 Tote bei Anschlägen im Nordosten Nigerias

Maiduguri · Der Nordosten Nigerias kommt nicht zur Ruhe. Wieder riss ein Selbstmordattentäter der Terrormiliz Boko Haram zahlreiche Menschen mit den den Tod. Dieses Mal traf es Gläubige, die sich vor einer Moschee zum Gebet versammelt hatten.

Die Sekte Boko Haram
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Foto: dpa, axs

Bei Anschlägen sind im Nordosten Nigerias mindestens 30 Menschen getötet worden. Die Bluttaten ereigneten sich am Samstag in der Metropole Maiduguri, die als Herkunftsort der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram gilt. Wie Anwohner und Beamte berichteten, sprengte sich vor einer Moschee ein Selbstmordattentäter in die Luft. Dabei riss er demnach 16 Menschen mit in den Tod.

Die Explosion habe Gläubige getroffen, die sich vor dem Gotteshaus zum Nachmittagsgebet niedergeworfen hätten, sagten Überlebende. Einer von ihnen, der Markthändler Ali Bakomi, schilderte, der Attentäter habe einen Schubkarren geschoben und vorgegeben, ein fahrender Händler zu sein und sich zu den Betenden gesellt.

Mai 2014: Boko Haram führt verschleppte Mädchen vor
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Foto: afp, JM

Ebenfalls am Samstag waren zuvor durch abgeschossene Mörsergranaten in Maiduguri mindestens 13 Menschen umgekommen. Unter den Toten sollen fünf Kinder und zwei Frauen sein. Viele weitere Menschen wurden laut Anwohnern verletzt. Etliche Häuser in dem Vorort Dala-Lawanti wurden zerstört.

Ein Geheimdienstmitarbeiter machte Boko Haram für die Granatenangriffe verantwortlich. Soldaten hätten in einer Reaktion mit schweren Sturmgewehren zurückgeschossen, sagte er. Bis in den späten Abend hinein patrouillierten Bürgerwehren in der Stadt, um sicherzustellen, dass die Extremisten nicht zum Schutz errichtete Sandsack-Barrieren und Gräben überwänden.

Boko Haram: Befreite Geiseln im Flüchtlingslager Yola
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Befreite Boko-Haram-Geiseln im Flüchtlingslager Yola

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Foto: ap

Dem fast seit sechs Jahren währenden Aufstand von Boko Haram sind im Nordosten Nigerias laut Schätzungen rund 13 000 Menschen zum Opfer gefallen. Durch eine jüngste multinationale Gegenoffensive wurden die Extremisten zwar aus Städten gedrängt, in denen sie ein sogenanntes islamisches Kalifat errichten wollten. Doch die Dschihadisten verüben weiter Anschläge.

(ap)
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