Kommentar Dieser Papst ist ein Segen

Rom · Dieser Papst macht weiter; und genau so, wie er begonnen hat: mit einem klaren Bekenntnis zur frohen Botschaft und zu einer Kirche, die diese auch lebt und nicht nur pompös verkündet.

In einer Zeit, in der kirchliche Reformen so lange von Theologen ausdifferenziert werden, bis kaum noch ihr Ausgangspunkt zu erkennen ist, wird ein Apostolisches Schreiben mit eigentlich selbstverständlichen Forderungen nach Bescheidenheit und Mut, Menschenliebe und Flüchtlingshilfe zur kleinen Sensation.

Für Papst Franziskus aber spiegelt sich in seinem Bekenntnis zur Armut mehr als nur ein ausgeprägtes soziales Empfinden. Für ihn ist die Armut der Ort, an dem sich nichts mehr zwischen den Menschen und Gott und seine Liebe stellt.

Die Unbeirrbarkeit dieses Reform-Papstes macht Mut, während die Länge seines Weges fast entmutigt. Noch ist die Kurienreform nicht in Gang gekommen, die Dezentralisierung nicht umgesetzt, sind pastorale Fragen nur angesprochen.

So viele hoffen auf den Papst, der zugleich vor einer Überforderung seines Amtes warnt. Wir sollten aufhören, unsere Glaubensfragen immer nur zu delegieren.

(RP)
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