Xanten Weihnachten im Schuhkarton

Xanten · "Weil Kinder in Osteuropa so arm sind", packten 170 Mädchen und Jungen sowie Lehrkräfte der Gemeinschaftsgrundschule Borth-Wallach Schals, Teddybären, Malstifte und Schokolade liebevoll ein.

borth-wallach "Weil die Kinder so arm sind und keine Sachen haben!" Die siebenjährige Sophie brachte es gestern auf ihre Art auf den Punkt, warum 170 liebevoll zusammengestellte Päckchen in der Gemeinschafts-Grundschule Borth-Wallach in zwei Autos verfrachtet und nach Kamp-Lintfort gebracht wurden. Die dortige freikirchliche Gemeinde Friedenskirche ist eine regionale Sammelstelle, die wiederum die Päckchen nach Berlin verfrachtet. Und von dort aus werden an die 400.000 Pakete aus ganz Deutschland nach Osteuropa geschickt, wo sie Kindern zu Weihnachten eine Freude bereiten sollen.

"Das ist oft ihr einziges Weihnachtsgeschenk", sagt Friedegart Radloff, Klassenlehrerin der 4a, die die Aktion federführend begleitet. Bereits vor zwei Jahren war sie Klassen bezogen arrangiert worden, jetzt machten alle Klassen der Grundschule Borth-Wallach mit, und bei 260 Mädchen und Jungen kamen immerhin 170 Pakete zusammen. Wobei auch die Lehrkräfte fleißig selbst Päckchen zusammenstellten.

Geschenke der Hoffnung

"Geschenke der Hoffnung" heißt die Organisation, die diese Aktion ins Leben gerufen hat und betreut. Eine Mitarbeiterin der Organisation war im Oktober in der Schule in Wallach und informierte die Kinder, Lehrer und die Schulpflegschaft darüber, wer die jungen Empfänger und welche Hinweise zu beachten sind. Denn auch für solchen Aktionen gibt's beispielsweise Zollbestimmungen. Zudem durften außer Schokolade keine Lebensmittel beigepackt werden, und die Kleidung durfte nicht gebraucht sein.

Auf freiwilliger Basis traten Eltern und Kinder in Aktion. (Schuh-)Kartons wurden liebevoll mit Weihnachspapier beklebt, und in die Päckchen kamen dann Spielzeug, Plüschtiere, Malstifte, kleine Bälle, Handschuhe, Mützen und T-Shirts. Außen galt es einen Zettel aufzukleben, für welche Altersgruppe der Inhalt bestimmt ist, ob für zweijährige- oder zehnjährige Kinder, ob für Jungen oder Mädchen.

Empfänger der Päckchen sind Mädchen und Jungen in Waisenhäusern oder Kinderheimen in Ländern Osteuropas. Verteilt werden sie über die jeweiligen Kirchengemeinden dort oder über Sozialstationen. Eine konfessionelle Bindung gibt es nicht.

"Es hat großen Spaß gemacht"

Gestern nun packten die Grundschulkinder fleißig mit an, als es galt, die Päckchen in zwei Autos zu verfrachten, um sie nach Kamp-Lintfort zu bringen. Katja Günther, die Mutter eines Schülers, und eine weitere Mutter hatten sich für den Transport stark gemacht.

Katharina (7) hatte neben einem Malblock sogar eine Winterjacke in ihren Karton gepackt, Daniel (8) Wachsmalstifte und einen Teddybär. Michel (7) legte außer einem Zeichenblock noch einen Affen aus Stoff in den Karton. Einige waren sich alle Kinder: "Es hat großen Spaß gemacht!"

(RP)
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