Radsport Urban mit den schnellsten Beinen

Mit der Etappe gestern Abend in Rheinberg begann der Sparkassen-Giro 2008. Malte Urban aus Erfurt setzte sich im Schlussspurt gegen den Schweizer Volkshelden und Olympia-Teilnehmer Bruni Risi durch. Norbert Scholten gewann zuvor das Gästerennen um den Preis der RP.

Bei der 95. Frankreich-Rundfahrt strahlte gestern der Australier Cadel Evans über beide Backen. Der Lotto-Kapitän und Tour-Favorit durfte sich nach der zehnten, 156 Kilometer langen Etappe von Pau zur Ski-Arena Hautacam das Gelbe Trikot des Führenden anziehen.

In Rheinberg jubelten die Radsportfans einige Stunden später Malte Urban zu. Der amtierende Deutsche Crossmeister aus Erfurt gewann nach einem packenden Endspurt die erste Etappe des vierten Sparkassen-Giro, den die Rheinische Post als Medienpartner unterstützt, nach 64 Kilometern und streifte sich ebenso mit einem zufriedenen Lächeln das Gelbe Sieger-Trikot über.

Aggressiver Fahrstil

Auf dem schnellen, rund 800 Meter langen Rundkurs begann das Rennen wie erwartet. Es gab viele Führungswechsel, niemand konnte sich entscheidend absetzen. Christoph von Kleinsorgen, das gestrige Geburtstagskind im RP-Trikot, machte seine Ankündigung wahr. Der Coesfelder fuhr zunächst offensiv, übernahm zeitweise sogar die Führung.

Michael Zurhausen, Organisator und Moderator in Personalunion, kommentierte nimmermüde das aktuelle Renngeschehen. Damit die Stimmbänder nicht versagten, griff er zwischendurch immer wieder zur Wasserflasche. "Legales Doping. Da ist kein Wundermittel drin", meinte der Gelsenkirchener mit einem Augenzwinkern. Er spielte sich gekonnt die Bälle mit dem Kölner Udo Behrends zu, der ebenfalls als fachkundiger Kommentator fungierte.

Dreiergruppe setzte sich ab

Schließlich waren die letzten zehn der 80 Runden angebrochen. In den Schmerz verzehrten Gesichtern der Protagonisten auf dem Sattel war die Anstrengung abzulesen. Etwa drei Kilometer vor Ende setzte sich eine Dreiergruppe vom Feld ab. Bruni Risi, Volksheld aus der Schweiz und Goldhoffnung der Eidgenossen bei den Olympischen Spielen, der Deutsche Bergmeister Andreas Schillinger und eben Urban drückten aufs Tempo.

An der Strecke wurde es nun lauter. Urban schließlich hatte gestern die schnellsten Beine. Er fuhr mit einem 40 Meter-Vorsprung nach 1:37 Stunden ins Ziel. Risi landete mit einer halben Reifenlänge vor Schillinger auf dem zweiten Rang. Fünfter wurde von Kleinsorgen, der das Tempo nicht mitgehen konnte und abreißen lassen musste. Urban, gerade erst von einer Alpentour zurück, meinte dann kurz vor der Siegerehrung: "Ich bedanke mich für die tolle Stimmung an der Strecke."

(RP)
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