Leichtathletik Lauras tolles WM-Finale vor 15 000 Zuschauern
Als Laura Hansen ganz erschöpft im Zawisza-Stadion auf die Anzeigetafel schaute, war die junge Athletin aus Sonsbeck nicht nur platt, sondern auch sprachlos. Nochmal Bestzeit gelaufen – und was für eine. Nur 57,46 Sekunden benötigte sie für die 400m-Hürden. Damit belegte sie Platz fünf bei der Weltmeisterschaft der unter 20-Jährigen. „Ich habe keine Ahnung, was ich dazu sagen soll. Mir fehlen die Worte“, meinte die 18-Jährige nach dem tollen Resultat im polnischen Bydgoszcz. Auch ihr Trainer Werner Riedel konnte seinen Schützling nur noch in die Arme nehmen. „Ich war schon den Tränen nahe, als Laura in den Endlauf kam. Jetzt freue ich mich umso mehr“, gestand er.
15 000 Zuschauer fieberten mit den acht Läuferinnen mit. „Als ich aus dem Call-Room kam, hat das Deutsche Team meinen Namen geschrien. Auch auf der Zielgerade konnte ich sie hören“, erzählte Laura am Telefon. „Es war toll, wie das Deutsche Team zusammengehalten hat. Dies und das riesige Stadion haben mich sehr beeindruckt.“ Gemeinsam mit dem australischen und dem französischen Team wohnten die Deutschen in einem Hotel. Trotz des Komforts konnte die Sonsbeckerin erst in der Nacht zum Finale gut schlafen. „Vor dem Vorlauf war ich total nervös. Vor dem Finale war ich erst beim Frühstück nervös.“
Finale auf Bahn vier
Auf der Bahn vier war Laura in einer guten Position. „Ich stand auf der höchsten Spitze im Stadion mit der Kamera in der Hand. Aber ich war so nervös, ich musste mich gut festhalten, um nicht hinten rüber zu kippen“, so Riedel. Auch zu Hause drückten die Trainingskameraden vor dem Fernseher die Daumen. Zum ersten Mal lief Laura den geplanten Rhythmus.
Um vier Zehntel Bronze verpasst
„Zu den beiden Schnellsten konnte Laura lange Anschluss halten und kämpfte auch noch um Bronze mit“, beschrieb Riedel. „Nur um vier Zehntel hat sie dann Bronze verpasst.“ „Ein ganz kleines bisschen traurig war ich erst schon, wenn man so nah dran ist. Die Bestzeit war aber für mich das Wichtigste“, meinte eine überglückliche Laura Hansen.
