Fußball Qualität des SV Millingen reicht nicht aus

Millingen · Die Fußballer müssen in der nächsten Saison wieder in der B-Liga spielen. Der Abstieg kam nicht überraschend.

 Henning Rohrbach (Mitte) kehrte in der Rückrunde zum SV Millingen zurück. Aber auch mit ihm konnte der SVM den Abstieg in die B-Liga nicht verhindern.

Henning Rohrbach (Mitte) kehrte in der Rückrunde zum SV Millingen zurück. Aber auch mit ihm konnte der SVM den Abstieg in die B-Liga nicht verhindern.

Foto: Ostermann (Archiv)

Es sind wohl nicht die besten Stunden, die die "goldenen Generationen" in diesen Tagen und Wochen erleben. Der nicht mehr lange amtierende Weltmeister aus Spanien hat deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekommen, die glorreichen Zeiten von Casillas, Iniesta oder Ramos scheinen ihrem Ende entgegen zu gehen. Einige Preisklassen tiefer geht es nicht anders zu: Der SV Millingen muss nach Abschluss der Saison in der A-Liga wieder ein neues Kapitel seiner Vereinsgeschichte aufschlagen.

Fünf Jahren nach dem stolzen Durchmarsch von der Kreisliga B bis hinein in die Bezirksliga ist das Team wieder bei Null angekommen. Letzter Tabellenplatz, verpasster Klassenerhalt, den Abstieg und somit die Rückkehr an den Start vermochten auch die noch verbliebenen "Bezirksliga-Fighter" des Sommers 2009 - Steffen Dufhaus, Marc Noreiks, Sebastian Wardemann und Volker Linßen - nicht zu verhindern. Trainer Wilhelm Wilbers, der den SVM vor zwölf Monaten noch über den Umweg der Relegation vor dem Absturz bewahren konnte, hatte es schon kommen sehen. Der Aufstiegstrainer wagte das Risiko, obwohl sein Team in der Sommerpause mit Kamil Franke, Marvin Wesel und weiteren Spielern einmal mehr wichtige Akteure an andere Vereine verloren hatte. Knapp zwölf Monate später ist Wilbers sicher: "Wenn alles optimal verlaufen wäre, hätten wir zumindest die Relegation erreichen können."

Ist es aber nicht, und dafür müssen sich die Kicker auch an die eigene Nase fassen. Wenn noch nicht einmal die halbe Mannschaft sich zum Training in der Woche bequemt, bleiben an den Spieltagen eben die Punkte aus. "Manchmal kamen nur vier oder fünf Akteure", berichtet Wilbers von trüben und einsamen Übungsabenden auf den Millinger Rasenplätzen mit unübersehbaren Konsequenzen für den sonntäglichen Spielbetrieb in der Liga. "Eine Stunde lang hat die Mannschaft dann alles gegeben, ehe die Kraft und Konzentration nachließen", musste der Trainer mehr als einmal an der Seitenlinie hilflos mitanschauen, wie die Konkurrenten sich dankend die Punkte abholten. Zudem lichtete sich der ohnehin nicht üppig ausgestattete Millinger Kader auch noch durch einige schwerwiegende Verletzungen, die sich nicht kompensieren ließen. Alexander Lempert fiel über Wochen mit einem Bänderriss aus, Lukas Frohnhoff erwischte es mit einem Kreuzbandriss. Auch Linßen, Steffen Dufhaus, Niklas Eickers und Max Kaffka standen verletzt über weite Strecken der Saison nicht zur Verfügung. Lediglich zwei Siege, darunter ein Erfolg am letzten Spieltag im Derby gegen den SV Orsoy, standen am Ende zu Buche. "Es war eine frustrierende Saison", so Wilbers. Der Trainer gab bereits im Winter bekannt, dass er künftig wieder für Alemannia Kamp tätig sein wird. Mit Thorsten Weist hat der SVM einen Nachfolger gefunden, der sich nun in der Kreisliga B am Aufbau der nächsten "goldenen Generation" versuchen soll.

(DK)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort