Leichtathletik Bei den LVN-Meisterschaften sind Medaillen das Ziel
Sonsbeck/Xanten · Leichtathletik: Aktive des SV Sonsbeck, TuS Xanten und aus Menzelen starten bei den Mehrkampfmeisterschaften.
Die Freiluftsaison hat für die Leichtathleten des SV Sonsbeck in den Schüler- und Jugendklassen nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in Italien verheißungsvoll begonnen. Werner Riedel blickt mit fast schon überschwänglicher Zufriedenheit auf die zuletzt erreichten Leistungen seiner Schützlinge zurück. "Die marschieren, das ist der Wahnsinn", sagt der Trainer, um dann etwas zurückzurudern, als er auf "das eine oder andere Wehwehchen" bei seinen Athleten zu sprechen kommt. Man müsse eben genug darauf reagieren. Leon Morris ist mit Blick auf die Nordrhein-Mehrkampfmeisterschaften, die heute und Sonntag im Weseler Auestadion ausgetragen werden, so ein Fall.
"Die Adduktoren sind bei ihm leicht in Mitleidenschaft gezogen", umschreibt Riedel die Verletzung bei einem seiner größten Mehrkampf-Talente, das am Wochenende nicht an den Start gehen kann. "Auch wenn dadurch bei den U16-Jungen die Mannschaft auf das Mindestmaß von drei Teilnehmern schrumpft, kann man einer Verletzung im Leistenbereich gar nicht genug Aufmerksamkeit schenken", sagt Riedel. Macht man es nicht, könne eine ganze Saison verloren gehen. Also nimmt Riedel die Punktzahl, die seiner Mannschaft durch den Startverzicht von Morris durch die Lappen geht, in Kauf. Und begegnet dem Umstand mit Trotz: "Wir werden in Wesel trotzdem eine U16-Mannschaft im Vier- und Neunkampf stellen." Zu ihr gehören Malte Eckermann, Eric Kühnen und Florian Thissen. Einige Mehrkampf-Jahre mehr Erfahrung auf den Schultern haben Jan Hendrik Schmitz, Steffen Hendricks und Lukas Stanetzky, die jeweils zum 1995er Jahrgang gehören und in Wesel im Fünf- und Zehnkampf der U20-Jugend antreten.
Doch das werden nicht die einzigen Hochzeiten sein, auf denen der SV Sonsbeck mit seinen Athleten tanzen wird. Neben den Jungen werden sich die U16-Mädchen in breiter Front und mit hoher Qualität der teilnehmerstarken Konkurrenz stellen. Sonja und Judith Martens gehören dazu, Greta Heine und Lea Halmans ebenfalls. Bei den Vieren, sagt Riedel, gucke er gar nicht mal zunächst auf den Titel: "Mich interessiert das Erreichen der Norm für die Deutschen." Daneben verfügt der SVS im weiblichen U16er-Bereich über ein doch erstaunlich großes und leistungsstarkes Reservoir. So werden in Wesel noch Mattis Irle, Carolin Coenen, Hannah Schoofs und Eva van Gelder die Farben der "Roten Teufel" vertreten. "Was am Ende des Tages herauskommt, werden wir sehen", sagt Riedel, der zu genau weiß, wie schnell gerade im Mehrkampf ein Patzer die erwartete Punktzahl nach unten korrigiert.
Eine Beschreibung, die auf Riedels ehemaligen Athleten Luca Schumacher ebenfalls zutreffen könnte. Als Zehnkampf-Hero, der in den nationalen Bestenlisten an vorderster Front zu finden war, hatte er plötzlich und überraschend der Leichtathletik den Rücken gekehrt und sich eine Auszeit genommen. Vor etwas mehr als einem Jahr verspürte Schumacher dann wieder Lust, schloss sich dem TuS Xanten an und tastete sich unter Trainer Werner Speckert zunächst mit dem Speer wieder an Wettkämpfe heran - mit Erfolg. Jetzt bei den Nordrhein-Meisterschaften in der Kreisstadt hat sich Schumacher bei den Junioren für den Zehnkampf angemeldet. Kommt er ordentlich durch, könnte der Vereinsrekord von Christoph Hellmann, der seit 37 Jahren wie in Stein gemeißelt auf dem Fürstenberg steht, in Gefahr geraten. Wetten darauf allerdings sind verboten, denn in der Königsdisziplin der Leichtathletik verbietet es sich, den Tag vor dem Abend zu loben. Umso schöner ist dann aber der Schlusspunkt, wenn nach 1500 Metern nur noch die Glückwünsche des Trainers und gegebenenfalls für die Besten das Siegerpodest warten.
Im Trikot des Weseler TV ist Henrik Kerkhoff aus Menzelen (M15) in seinem Heimstadion dabei. Im Bockwettkampf Sprint liebäugelt er mit einer Medaille.
