Sonsbeck Sonsbeck plant drei neue Baugebiete - auch in den Ortsteilen

Sonsbeck · In Hamb muss erst die Bodendenkmalpflege den Weg freimachen. In Sonsbeck gibt es schon mehr als 100 Anfragen. Auch Labbeck hat Bauland-Potenzial.

Ob in Hamb tatsächlich ein Neandertaler liegt? Bürgermeister Heiko Schmidt glaubt zwar nicht daran. Das Amt für Bodendenkmalpflege will aber trotzdem noch einmal genauer hinschauen. Also wird nach der Ernte die Fläche, auf der ein neues Baugebiet entstehen soll, noch einmal gepflügt. Denn für den Landschaftsverband Rheinland (LVR) ist das Gebiet oberhalb des Hubertushauses nördlich des Ortskerns aus drei Gründen "ein potenziell siedlungsgünstiges Areal": Wegen seiner Nähe zu Gewässern, der leichten Hanglage zur Niederung und wegen der fruchtbaren Böden.

Die Verwaltung geht allerdings nicht davon aus, dass sich dort tatsächlich vor langer, langer Zeit mal jemand angesiedelt hat. In einer Einwohnerversammlung stellten Bürgermeister Schmidt, Georg Tigler als Leiter des Fachbereiches Bauen und Planen und seine Mitarbeiterin Britta Heistrüvers drei neue Baugebiete vor, für die die Flächennutzungspläne geändert werden müssen. Die, so schreibt es das Gesetz vor, können nur dann geändert werden, wenn ein "städtebauliches Erfordernis" vorliegt. Sprich: Es muss einen Bedarf an Wohnbauflächen geben.

Zwar gibt es noch keine konkreten Anfragen von potenziellen Häuslebauern in Hamb. Gleichwohl will die Gemeinde dort ein knapp drei Hektar großes Gebiet zu Bauland machen. Ein halber Hektar und weitere 20 bis 25 Prozent davon gehen für die Begrünung und die Erschließung "drauf", knapp 2,5 Hektar Land könnten dann am Ende bebaut werden. 30 Grundstücke, so Georg Tigler, seien dort möglich.

In Labbeck soll am westlichen Ortsrand nach Norden hin ein neues Baugebiet entstehen. 1,9 Hektar Fläche stünden dort als Bauland zur Verfügung.

Mit mehr als 100 Anfragen ist die Liste von Interessenten lang, die gerne in Sonsbeck ein Häuschen bauen würden. Ins Auge gefasst ist eine Fläche im Westen in Verlängerung der Straße Blumenfeld. Gut drei Hektar stünden dort zur Verfügung - "brutto", betonte Tigler. Bei einer klassischen Einfamilienhaus-Bebauung auf nicht gerade kleinen Grundstücken von rund 500 Quadratmetern wären dort 50 Häuser möglich.

Man könnte die Baugebiete sukzessive bebauen, Stück für Stück. Bürgermeister Schmidt gab aber zu bedenken, dass je kleingliedriger man Flächen bebaut werden, umso kostspieliger werde es. Denn damit die Menschen, die zuerst gebaut haben, nicht jahrelang durch Staub fahren müssen, sei es notwendig, die Zuwegung zu asphaltieren und den Asphalt beim Endausbau des Baugebietes wieder zurückzubauen. Das gehe nicht zum Nulltarif.

Das letzte Wort bei allen drei Baugebieten hat der Rat. Er befindet nicht nur über die Vergabekriterien (Vorzug für Familien mit Kindern und/oder Sonsbecker Bürger), sondern auch über eine Zug-um-Zug-Freigabe und die Art der Bebauung - Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Mehrfamilienhäuser, Geschosshöhe, Ausrichtung.

Spätestens 2019 könnten die neuen Baugebiete erschlossen werden, prognostiziert Georg Tigler. "Was die Politik der Verwaltung ins Gebetbuch schreibt, das ist für uns Maßgabe", so der Fachbereichsleiter Bauen und Planen.

(jas)
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